Slow Fashion, Fast Fashion – Was ist das?
[Februar 2019] Am Freitag, den 22. Februar besuchte der Erdkunde-LK (der Stufe Q1) die Ausstellung „Fast Fashion“ im Rautenstrauch-Joest Museum in Köln und setzte sich mit der oben benannten Fragestellung auseinander.
Passend zur aktuellen Unterrichtsreihe wurden wir hier sehr ausführlich über die Schattenseiten der Modeindustrie informiert und schockierende Tatsachen wurden anschaulich dargestellt.
Uns wurde von den klassischen Produktionsschritten eines T-Shirts bis hin zu den unmenschlichen Arbeitsbedingungen in der Textilproduktion ein einzigartiger Einblick in die ganze Welt der Mode gegeben.
Wir erfuhren, welche dramatischen sozialen und ökologischen Folgen die „Fast Fashion“, also die Mode mit ständigem Kollektionswechsel und völlig preisoptimierter Produktion hat, wovon wir hier kaum etwas mitbekommen.
Hierzu lassen sich beispielsweise die extrem niedrigen Löhne zählen, die den Arbeiter/innen nicht einmal ein Leben am Existenzminimum ermöglichen, das heißt, sie müssen oft hungern, auf wichtige Hygiene und medizinische Versorgung verzichten und können auch ihren Kindern keinen Zugang zu Bildung ermöglichen. Viele können sich nicht einmal ein Dach über dem Kopf leisten und sind daher gezwungen, sich mit anderen Arbeiter/innen kleine Räume in menschenunwürdigem Zustand zu teilen.
Auch die Sicherheitsvorkehrungen in einem Großteil der Textilfabriken lassen zu wünschen übrig: Beispielsweise behandeln Arbeiter ohne angemessenen Schutz die Kleidung mit gesundheitsschädlichen Chemikalien; viele sterben an den Langzeitfolgen. Die hohe Zahl an Opfern in Folge von Bränden und Einstürzen von Textilfabriken ist ebenfalls nicht unbekannt.
Ein anderes Problem stellt der schnelle Kollektionswechsel dar, durch welchen unvorstellbar große Mengen an Textilien produziert, verkauft und ebenso schnell wieder weggeworfen werden. Und auch in der Entsorgung liegen weitere Probleme.
Doch um all diesen beschriebenen Missständen entgegenwirken zu können, zeigte uns die Ausstellung eine mögliche (zukünftige) Alternative auf: die sogenannte „Slow Fashion“. Hierzu zählt man einen Trend in der Mode, der nachhaltiger, fairer und insgesamt besser für Mensch und Umwelt ist: Also z.B. keine schnell wechselnden Kollektionen, eine bessere Qualität, gerechte Arbeitsbedingungen und eine umweltschonende Herstellung. Zusätzlich wird auch viel Wert auf den bewussten Umgang mit Textilien und der Mode gelegt.
In der Ausstellung konnten wir uns an einem Computer testen, um herauszufinden, ob wir eher der Fast- oder Slow-Fashion-Typ sind. So bekam man ein Gefühl dafür, wo eigentlich die Gründe für unser Konsumverhalten liegen und welche Möglichkeiten es gibt, dieses nachhaltiger und vorteilhafter für alle zu gestalten.
Im Anschluss an die Fast Fashion- Ausstellung besuchten wir in Köln zwei Geschäfte, die sich dem Prinzip der Slow Fashion verschrieben haben. Auch hier erhielten wir weitere spannende Informationen rund um die verwendeten Materialien und die Produktionsstätten und -wege.
Insgesamt hat uns der Tag vielseitige, aber vor allem kritische Einblicke in die Modeindustrie gegeben, die aber letztendlich uns allen helfen, Gründe zu erkennen und Problemen entgegenzuwirken, um die Welt ein Stück fairer zu gestalten.
Weitere Informationen unter http://www.fastfashion-rjm-koeln.de/
Von Michelle S. und Carla H.
Erdkunde LK Q1