Ansprechperson: Dr. Heinke Stulz
Am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium, das als staatliche Schule keine Vollzeit-Förderung für Hochbegabung bieten kann, tun wir aber doch einiges für die aufflammende intellektuelle Begeisterung unserer Jugendlichen. Denn Begabung bedeutet nicht nur eine besondere Leichtigkeit bei der Bewältigung des Schulstoffes, sondern ein überbordendes geistiges Interesse, das weit über das hinausgeht, was man innerhalb eines Klassenverbandes vermitteln kann.
Eine besondere Begabung oder gar Hochbegabung ist selten und tritt manchmal auch nur für kurze Zeit auf, bevor sie, bedingt durch die Entwicklung des Kindes, wieder verschwindet. Begabung zeigt sich nicht nur an guten Noten („overachiever“), sondern oft auch an besonders schlechten Noten („underachiever“), weil das begabte Kind sich für vieles interessiert, nicht aber gerade jetzt für den Schulstoff.
Darum ist es wichtig, auch für diese Jugendlichen mit ihren besonderen Talenten und Interessen Nischen zu bieten, in denen sie diesen nachgehen können, damit sie sich auch mit ihren besonderen Begabungen in unserer Schule aufgehoben fühlen.
Wir definieren „besonders begabte Jugendliche“ nicht durch Intelligenztests oder Noten, sondern durch das außerordentliche Interesse an der Welt, an Kultur und Wissenschaft, das sie auszeichnet. Unsere Angebote für besonders interessierte Jugendliche stehen allen offen, die sie annehmen wollen.
Deshalb bieten wir ihnen fachbezogene Förderung durch die Fachlehrer (Projekte, Wettbewerbe, AGs), aber auch die Möglichkeit, ihre kreative Seite in Projekten auszuleben, in denen sie sich zeigen können (Theater, Musik, Schreibprojekte). Da sie diese besondere Neugier auf die Welt nicht mit vielen teilen können, gilt es aber auch, eine Gemeinschaft zu bilden, wo sie mit ähnlich Gesinnten Zeit verbringen, Gedanken teilen und sich verstanden fühlen können: die „High Spirits“.
Besonders interessierte Jugendliche können sich in den sehr vielfältigen AGs der Schule neue Sprachen erschließen (Altgriechisch, Chinesisch), auf der Bühne im Rampenlicht stehen oder sich im Orchester in den Klangkörper einfügen. Auch für andere Interessen ist ein breites Angebot da: Arbeitsgemeinschaften , Bühnenkunst
Es gibt kaum einen Wettbewerb, an dem unsere Fachlehrer mit den Lernenden nicht teilnehmen. So kann ein besonders begabter Jugendlicher sich intensiv mit einem Thema beschäftigen und seine Ergebnisse präsentieren, aber auch kreativ tätig werden, in Sprachen oder Essays, oder sonst sein Wissen unter Beweis stellen: Wettbewerbe
Das Ministerium für Bildung lädt immer wieder zu Juniorakademien, Sommerakademien und Schülerakademien ein, auch andere Veranstalter geben sich Mühe, interessierte Schüler zu gewinnen. Wir tun unser Bestes, um diese Plätze an unsere Schüler zu vermitteln. Diese Akademiebesuche hinterlassen meistens einen tiefen Eindruck, denn die Jugendlichen haben Gelegenheit, mit wichtigen Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Politik zu sprechen. Aber auch das Gespräch mit anderen Gleichaltrigen, die dasselbe rege geistige Interesse haben wie sie, ist immer wieder ein wichtiges Erlebnis.
Diese Erfahrungen geben jungen Menschen, die mit besonderen Talenten und Interessen auf die sie umgebende Welt zugehen, die Bestätigung, Nähe und Anregung, die sie in zufällig entstandenen Jugendgruppen meistens nicht bekommen.
Jugendliche, die Interessen haben, die über den Schulstoff hinausgehen, finden oft nicht leicht ihresgleichen, mit denen sie ihre Interessen teilen und auf ihre Weise kommunizieren können. Deswegen schaffen wir für besonders interessierte Jugendliche die Möglichkeit, sich in der Freizeit bei kulturellen Veranstaltungen, im Kino, Konzert, in der Oper oder im Theater zu begegnen und Beziehungen zu knüpfen, Netzwerke unter ihresgleichen zu knüpfen und sich einmal nicht „zu klug“ zu fühlen.
Auf diese Weise kommen sie auch mit der Hochkultur in Berührung, die sich für sie vielleicht als möglicher Erlebnisraum öffnet. Als Vorbereitung auf die Kulturbesuche gibt es immer eine Einführungsveranstaltung, zu der auch Musiker, Veranstalter oder anderweitig Beteiligte kommen, um im Rahmen der Jugendarbeit der Ensembles die Jugendlichen über das Projekt zu informieren.
Dieses Jahr steht auf dem Programm: Edward Snowden (Film), Macbeth (Film, engl.), Don Quichotte, Peer Gynt, l´arte del mondo, Mozart: Hochzeit des Figaro, Beethoven, Wagner.
Es wird auch eine „High Spirits“ Gruppe für die Mittelstufe geben, die andere, altersgerechte Veranstaltungen besuchen wird.
Siehe Bühnenkunst.
In den Projektkursen, die in der Q1 angeboten werden, können sich Lernende mit einem bestimmten Thema beschäftigen, sowohl wissenschaftlich als auch im Bereich Präsentation (Singer/ Song Writer; Rhetorik).
Schloss * Universität * Barockstadt
Es ist fast nicht in Worte zu fassen, wie schön und homogen, wie altehrwürdig und trotzdem jugendlich, wie klein und trotzdem weltberühmt die Heidelberger Altstadt ist. Amerikaner und Asiaten haben sie längst für sich entdeckt und das nicht zu Unrecht. Denn sie lockt mit unzerstörten Häusermeilen, Kopfsteinpflaster, Cafés in der endlos langen Fußgängerzone, mit repräsentativen Gebäuden oder dem schiefen Barockhaus um die Ecke. Heidelberg hat sein Feeling an uns weitergegeben: Das einer studentischen, gebildeten Stadt in einer lieblichen Landschaft. Wir sind froh, dass die Amerikaner sie im zweiten Weltkrieg zu ihrem zukünftigen Headquarter auserkoren haben und diese schöne Barockstadt deshalb von Bomben verschont ließen! [mehr]
Gereon Dohm
[Juli 2018] Schloss * Universität * Barockstadt
Altstadt
Es ist fast nicht in Worte zu fassen, wie schön und homogen, wie altehrwürdig und trotzdem jugendlich, wie klein und trotzdem weltberühmt die Heidelberger Altstadt ist. Amerikaner und Asiaten haben sie längst für sich entdeckt und das nicht zu Unrecht. Denn sie lockt mit unzerstörten Häusermeilen, Kopfsteinpflaster, Cafés in der endlos langen Fußgängerzone, mit repräsentativen Gebäuden oder dem schiefen Barockhaus um die Ecke. Heidelberg hat sein Feeling an uns weitergegeben: Das einer studentischen, gebildeten Stadt in einer lieblichen Landschaft. Wir sind froh, dass die Amerikaner sie im zweiten Weltkrieg zu ihrem zukünftigen Headquarter auserkoren haben und diese schöne Barockstadt deshalb von Bomben verschont ließen!
Gereon Dohm
Schloss
Nach einer kurzen Fahrt mit der Bergbahn erreichten wir das unten am Fuß des Königstuhls gelegene Schloss.
Die verlassene Schlossruine, von den Truppen Ludwigs IV. zerstört und von seinem Kurfürsten daraufhin verlassen, stellt eine einzigartige Mischung aus mittelalterlicher Ruine und Renaissancearchitektur dar und zeigt daher eindrucksvoll, weshalb es Dichtern der Romantik als Inspirationsquelle diente und von diesen so geschätzt wurde. Es ist ein unvollendetes, fragmentarisches Kunstwerk, das die Fantasie einlädt, es zu vollenden. Zudem lädt der Schlossgarten zum Verweilen ein und von den Terrassen kann man einen wunderbaren Blick über die Heidelberger Altstadt und das Neckartal genießen.
Eric Leonhardt
Der Neckar
Der durch Heidelberg fließende Neckar ist hier mit vier Brücken unterschiedlicher Geschichten zu überqueren.
Wenn man auf einer dieser Brücken steht und sich unteranderem dass Heidelberger Schloss anschaut, dann ist es zwar meist windig, aber vom Nebenfluss des Rheins selbst nimmt man nicht viel wahr. Das Wasser fließt gemäß, von Schleusen und Eindeichungen kontrolliert, obwohl sich der Name NECKAR vom keltischen Wort NIK für LOSSTÜRMEN ableitet (Nikros->Nicarus ->Neccarus->Necker->Neckar). Auch als WILDER MANN wird er bezeichnet, allerdings haben die Stauungen und Begradigungen für den Großschifffahrtsweg diesen offensichtlich "kastriert". Das ehemals typische Rauschen des jahrtausendalten Flusses ist nicht mehr zu höhren und auch so gut wie alle Auengebiete sind verschwunden, was zur heutigen Hochwasserproblematik wesentlich beiträgt.
Gustav von Arnim
Königsstuhl
Nach einem langen Tag haben wir den Königsstuhl mit der Bergbahn erklommen. Die Aussicht war noch viel besser als schon auf dem Schloss. Den Abstieg wagten wir jedoch zu Fuß über die sogenannte Himmelsleiter: 1335 Stufen sind wir herabgestiegen, Natursteintreppen, wie sie der Berge eben herausgebildet hat. Jedoch war die kleine Wanderung den Berg hinab zurück in die Stadt eine sehr schöne und sportliche Erfahrung, auch wenn wir danach auf wackeligen Füßen standen.
Marwin Meis
Alte Universität
Bei unserem Besuch in der Alten Universität, der ältesten in Deutschland, hatten wir das Glück, einen kleinen interaktiven Vortrag über die Aula hören zu können. Sie wurde vom Kurfürsten als Abbild der Sorbonne geplant, sodass endlich auch Deutschland eine namhafte Universität sein eigen nennen konnte. Die Aula ist - obwohl Ende 19. Jh.entstanden - im italienischen Renaissance-Stil gestaltet und holzgetäfelt, daher hat sie eine sehr gute Akustik. Leider wurde die Vortragende durch eine Frage eines älteren Mannes, warum denn über dem Rednerpult keine Lampe hinge, völlig aus dem Konzept gebracht. Also lenkte sie ab, indem sie lieber einer anderen Jugendgruppe gutmütig riet, die ehrwürdige Aula doch besser zu verlassen, da insbesondere die Jungs, von denen sie zu Beginn vermutet hatte, dass sie nicht einmal deutsch sprechen konnten, sehr gelangweilt schienen. Diesem Vorschlag ist die Gruppe dann nachgekommen und ging zum Mittagessen in die Mensa der Uni, wo auch wir anschließend die sehr gute Küche in dem alten Gemäuer genießen konnten.
Chiara Richiusa
Universität
Die Biblioteca Palatina, eine der berühmtesten Bibliotheken Deutschlands, wurde im Dreißigjährigen Krieg ausgeraubt. Die kostbaren Manuskripte brachte der General Tilly nach Rom, wo sie sich zum Teil heute noch befinden. Aber die Digitalisierung macht es möglich: im Netz soll diese kostbare Handschriftensammlung wieder vereint werden. Den Manesse-Codex, eine mittelalterliche Sammlung von Liebesliedern mit anmutigen Portraits der Dichter, ist heute schon komplett im Internet zu finden.
Heinke Stulz
Der Philosophenweg
Am Dienstagnachmittag wanderten wir bei 30 Grad und strahlendem Sonnenschein die Hügel Heidelbergs zum Philosophenweg hinauf. Der steile Schlangenweg, den wir dafür nutzten, trägt seinen Namen zurecht. Aber oben angekommen hatten sich die Mühen für den phänomenalen Ausblick auf die Heidelberger Altstadt und das Schloss gelohnt. Ungefähr einen Kilometer wanderten wir oberhalb des Neckars meist im Schatten der Bäume, unter Aprikosenbäumen und Lavendelbüschen entlang und es boten sich immer wieder neue Perspektiven auf das schöne Heidelberg.
Karla Weikard
Studentenkarzer
Am letzten Tag waren wir im Karzer. Dieses Studentengefängnis war sehr lustig anzusehen, da die Studenten früher alles versucht haben, um dort hinein zu kommen. Durch die bemalten Wände und die scheinbar offenen Räume, machte dieses Gefängnis eher den Eindruck eines Partyhauses, in dem man früher sicher seinen Spaß hatte. Sogar Bier konnten sie sich für den entsprechenden Aufpreis liefern lassen!
Unser Beitrag ins Gästebuch des Karzers, mit dem wir de Artikel über unsere Reiseerlebnisse schließen wollen:
Elf Leute waren hier, ganz frei,
Und Kinder waren auch dabei,
Aus Leverkusen, der jungen Stadt,
Die viel noch nicht geleistet hat,
Hierhergekommen um zu sehen,
Heidelbergs Tiefen, Heidelbergs Höhen.
Doch auch das Heidelberger Schloss,
Dort wo´s aus einem Berg entspross-
Wo nebenher der Neckar floss.
Es war für uns eine schöne Zeit,
Doch jetzt sind wir für die Heimkehr bereit.
(High Spirits in Heidelberg)
Sonne, Sonne, Sonne….blauer Himmel auf unseren Wegen den Main entlang,
die zackige Skyline im Blick, die ehrgeizigen Türme der Banken,
die trotzigen alten Kirchen und Brücken, die immer noch stehen. Hier ein Mosaik an Eindrücken. [pdf]
Dr. Heinke Stulz