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Steincafé

Literatur

Leitung: Dr. Heinke Stulz                                                                                       

Mitglieder: SchülerInnen der Jahrgangsstufe Q1

Termin: Blockplan

 

 

Die Adventskalender sind wieder da!

Dieses Jahr sogar 26x freuen!

[November 2022] Dieses Jahr von Freiwilligen geschrieben, deswegen hat er auch 26 Gedichte statt 24. Bei Schülern und Schülerinnen der Q1 oder beim Elternsprechtag (8.11.2022) für die traditionellen 5 Euro zu erwerben. Ein ideales Geschenk für Großeltern und weitere Verwandte!

Heinke Stulz und der Abivorfi-AK


Das FvStein auf der Kunstnacht Leverkusen

[November 2022] Die Frage, die durch die rhetorisch geprägten Texte und das leidenschaftliche Schauspiel behandelt werden sollte, hieß: War der vielseitige Herakles nun ein wunderbarer Held oder doch ein grausamer Attentäter? Den Auftakt dieses szenischen Abends machten Bjarne Müller und Jan Kelter, indem sie erst einmal die Familiensituation erklärten, dass der Frauenheld Zeus seine Frau Hera, wie schon so oft, mit der schönen Alkmene betrogen hatte. Dabei wurde das uneheliche Kind Herakles gezeugt, ein Halbgott.

Alkmene wurde in der zweiten Szene von Julia Fu gespielt, die sich große Sorgen um ihren göttlichen Sohn macht, da dieser gefährliche und schwierige Aufgaben erledigen muss, die ihn immer wieder an den Rand des Todes bringen. Und alles nur, um an eine Königsherrschaft zu kommen! Die Mutter des Herakles wurde von Leonie Thibol unterstützt, die die Dienerin der Alkmene spielte.

Die nächste Szene führte uns auf ein Schlachtfeld: die Amazonenkönig Hippolyte, verkörpert von Ursula Olpen, schaut fassungslos über die Toten; Maximilian Hamedinger als Theseus kommt vorbei und gemeinsam entdecken sie, dass auch hier wieder die verderbenbringende Hand der Hera, die Herakles unbedingt tot und vergessen im Hades sehen möchte, das Blutbad verursacht hat.

Zum krönenden Abschluss traten dann der mächtige Zeus und seine rachsüchtige Frau Hera auf (gespielt von Linus Brück und Esther Plewe). Hera erzählt Zeus in vollem Triumph, dass Herakles nun endlich tot sei, schändlich gestorben, nach einem Verrat seiner Frau. Zeus aber trauert über seinem großartigen Sohn und beschließt, ihn gegen den Willen der Hera als vollgültigen Gott in den Olymp zu erheben.

Die Pause zwischen den Stücken schmückte Max Schanz mit seinen Akkordeon-Künsten aus. Er begleitete die unvergessliche Kunstnacht und vor allem die vier abenteuerlichen Stücke über das Leben des Herakles mit seiner beeindruckenden Musik. Alle Emotionen von tiefer Trauer bis zur hochnäsigen Verachtung und Hass wurden durchgespielt. Das Fazit: Ein Heldenleben ist von viel Leid begleitet und wenig Freude, in der Familie, in den Beziehungen, im Heldenleben selbst.

Linus Brück/ Heinke Stulz


Ausflug in den Skulpturenpark Wuppertal

Impuls für kreative Gedanken

[Juni 2022] Das Wetter war wie aus dem Bilderbuch: azurblauer Himmel mit kleinen, weißen Wattewölkchen, die über uns schwebten, während wir den gewundenen Pfad hinaufwanderten, unter schattigen Laubbäumen, um zu dem Skulpturenpark zu gelangen. Schon grüßten rechts und links die ersten Bildwerke, die hier draußen täglich dem Wetter trotzen, vor allem aus Stein. Sie fügten sich gut in die waldige Landschaft.

Nachdem wir alle der fast 60 Skulpturen besucht hatten, kam die Qual der Wahl: Von welcher wollten sie sich inspirieren lassen, die TeilnehmerInnen des Literaturkurses? Denn ein Gedicht sollte entstehen, das den Gegenstand erraten lässt. Damit ihr auch an unserem kreativen Spaziergang teilnehmen und sehen könnt, welche herrlichen Skulpturen da unter den Bäumen auf den Spaziergänger warten und wie sie wirken, hier unsere Gedichte mit den Werken aus Stein zum Miterleben bebildert.

Literaturkurs 2022/ Heinke Stulz


Gedichtwettbewerb 2022

[Mai 2022] Wie jedes Schuljahr organisierte der Literaturkurs der Q1 den Gedichtwettbewerb und auch dieses Jahr sammelten sich viele kreative Gedichte, welche die unterschiedlichsten Themen behandelten. Von Naturgedichten und Gedichten über ewige Freundschaft bis hin zu Gedichten, die sich mit dem Klimawandel und Krieg beschäftigten. Doch eines haben sie alle gemeinsam – das Wort „Kreis“ zu inkludieren lautete diesmal die Vorgabe.

Nach zahlreichen Einsendungen aus der Unter-, Mittel- und Oberstufe musste die schwierige Entscheidung getroffen werden, wer am Ende die Finalrunde erreicht.

Diese fand coronabedingt vor einem kleineren Publikum als gewohnt im Erdkunderaum statt. Dennoch war der Raum mit interessierten Zuhörern gefüllt und die Auftritte der Dichter und Dichterinnen waren äußerst lobenswert. Ein Dankeschön geht an Maximilian Schanz (Q1), der den Wettbewerb musikalisch auf seinem Akkordeon begleitete, Yannik Benz (Q1), der für die Technik zuständig war und die beiden unterhaltsamen Moderatoren Lisa Marx (Q1) und Simon Drzymalla (Q1).

Jeder Dichtende trug mutig sein Gedicht vor und versuchte rhetorisch als auch durch Vortragskünste die aus dem Literaturkurs bestehende Jury von sich zu überzeugen.

Allerdings kann es nur einen Sieger je Stufe geben. Die musikalisch begleiteten Beratungszeiten der Jury führten schließlich zu folgenden Ergebnissen:

Unterstufe:  1. Frieda Doppelfeld (6a) , 2. Dawid Bartniak (6c)

Mittelstufe: 1. Rebecca Marjoram (9d), 2. Julius Hestermeyer (7d)

Oberstufe:   1. Erik Baum (Q1), 2. Mia Kubosch (Q1)

Die diesjährigen Preise waren Eisgutscheine für heiße Sommertage, Gedichtbände von bekannten Dichtern sowie ein stilvolles Notizbuch für künstlerische Gedankengänge.

Vielen Dank an alle Teilnehmer und Mitwirkende, denn ohne euch wäre der Gedichtwettbewerb nicht möglich gewesen!

David Koch Q1

Hier geht es zu den Gedichten:

 


Slam Poem Battle 2022

Bester Slam-Beitrag: Mia Kubosch

[März 2022] Literaturkurs bei der Slam Poem Battle in der EJS. Der Pokal ging an Mia Kubosch aus er Q1, die mit ihrem Slam Poem „Der Krieg für uns“ die meisten Rosen für sich gewinnen konnte.

Um 19:30 Uhr fingen die Gäste langsam an einzutreffen und nahmen gespannt ihre Plätze ein. Nach einer kleinen Begrüßung durch Frau Stulz, wurde die Battle mit dem Poem „Urlaub“, geschrieben von David Koch, eröffnet. Es behandelte das Dilemma zwischen dem Wunsch nach Reisen, aber andererseits dem schlechten Gewissen hinsichtlich der Umwelt.

Darauf folgte das sehr interessante Slam Poem „Meine Lampe“ von Soeren Schmidt. Warum schätzen wir Souvenirs und die Mona Lisa derartig, nicht aber eine schlichte IKEA-Lampe, die doch ein sehr persönlicher Gegenstand sein kann? Seine Intention war es zu zeigen, dass alles, was wir besitzen, sehr wertvoll ist und wir es nicht einfach wegwerfen sollten.

Lucies Slam Poem „Lachse“ stellte die Situation der Nachhaltigkeit mal aus einer etwas anderen Perspektive dar. Hierbei führte sie dem Publikum vor Augen, wie auch ein kleiner Lachs unter der massiven Verschmutzung der Meere zu leiden hat.

Ähnlich wie Soeren kritisierte auch Ömer Ünal in seiner Posa „Das Fernsehgerät“ den rücksichtslosen Massenkonsum. Er erzählt von seinem Großvater, der jedes Elektrogerät reparieren kann und es gerne reparieren würde, wenn man ihn ließe.

Mit sehr viel schauspielerischem Einsatz porträtierte Lisa Marx in ihrem Slam Poem „Global ist schick“, das altbekannte Problem des Onlineshoppings. Ihr Beitrag zum Klimaschutz: sie schickt nichts zurück!

Simon Drzymalla schilderte anschließend in seinem Slam Poem „Avocado“ den Zwiespalt zwischen Genuss und Nachhaltigkeit anhand der uns allen bekannten Avocado. Er gab uns interessante Hintergrundinformationen zu der Entstehung der Avocado und dem Transport und damit eigentlich genügend Gründe, einmal auf die Avocado zu verzichten und stattdessen eine Tomate aus dem Garten zu holen.

Nach einer kurzen Pause zur Erholung mit kleinen Snacks, die von der EJS angeboten wurden, bildete das letzte Drittel des spannenden Abends drei etwas ernstere Slam Poems.

Dieses begann mit dem Slam Poem „Früher war alles besser!“ von Lara Seifert. War wirklich früher alles besser? Sie kritisierte die Ignoranz der früher Generationen gegenüber dem Thema der Nachhaltigkeit. Sie zeigte, wie sehr sich Leute belügen, wenn sie von ihrem Tun in Bezug auf den ökologischen Fußabdruck sprechen.

Das aktuelle Thema des Krieges leitet Maximilian Schanz mit seinem Gedicht „Krieg“ ein. In seinem Gedicht stellte er nicht nur die Folgen für unsere Gemeinschaft, sondern auch die ökonomischen Konsequenzen des Konflikts dar. Anhand zerbombter Parks in einer ukrainischen Stadt und der Vögel, die wegfliegen, führte er die schreckliche Situation dem Publikum sehr bildlich vor Augen.

Den Wettbewerb schloss Mia mit ihrem Gedicht „Krieg für uns“ ab, welches ebenfalls das Thema des Krieges behandelt. Sie schilderte die Nachrichten über den Krieg in der Ukraine und unsere emotional-ohnmächtige Reaktion darauf. Ihr Bericht schwankte zwischen Reimen und Prosa, wie auch wir zwischen den beiden Welten. Ihr Refrain war: und dann machte ich mir Popcorn für den 20.15 Film.

Nach einer spannenden Auszählung der Rosen, die das Publikum dem einzelnen Poem widmen wollte oder auch nicht, gewann das Slam Poem von Mia Kubosch mit einer überwältigenden Stimmenanzahl. Zudem erhielt jeder andere Platz auch einen tollen Preis, Kinogutscheine oder Minini, über die wir uns alle sehr gefreut haben.

Neben den vielen abwechslungsreichen Slam Poems zum Thema Nachhaltigkeit wurde der Abend auch noch durchgängig von Maximilian Schanz mit seinem Akkordeon begleitet. Wir durften uns über sehr schöne Musik freuen.

Wir, der Literaturkurs, bedanken uns herzlich bei Frau Stulz und der EJS für die tatkräftige Unterstützung und die Mühe, die sie auf sich genommen haben, um uns einen so schönen Abend zu organisieren.

Ein großer Dank geht ebenfalls an das Publikum, welches engagiert an diesem Wettbewerb teilgenommen hat und den Abend so unvergesslich gemacht hat.

Lara Seifert Q1


Lesung des Literaturkurses Q1 im Evangelischen Gemeindehaus Schlebusch

Nach gelungener Performance

[Januar 2022]  Am 26.1.2022 führten wir unter der Leitung von Frau Dr. Stulz unsere selbstgeschriebenen Kurzgeschichten auf. Das Thema war: „Der Andere“. 

Unsere Texte hatten wir seit November zuerst niedergeschrieben und dann noch sehr oft bearbeitet, im Januar folgten die Proben für die Lesung.

Das Leitthema „Der Andere“ erlaubte sehr verschiedene Ansätze. Begleitet von Akkordeonmusik, gespielt von Maximilian Schanz, wurde das Publikum von acht Geschichten um acht sehr verschiedene Schicksale verzaubert. Ein kulturelles „Highlight“, sagte uns eine Besucherin.

Nach einer kleinen Begrüßung und Vorstellung durch Frau Stulz eröffnete Simon die Lesung. Er ließ den Erzähler von seinem Bruder berichten, der tief im kriminellen Milieu zu stecken scheint. Ob er es schafft, sich davon zu lösen, oder wie der Erzähler mit dem entdeckten Geheimnis umgeht, überließ Simon der Fantasie der Zuhörer.

Weiter ging es mit einem anrührenden Text von Lisa, in dem sie von dem Verlust der geliebten Großmutter spricht, an die sie die Rotkehlchen erinnern, die sie auf dem Friedhof sieht. Eine Geschichte über das Alleinsein und das Aufkommen neuer Hoffnung, über einen Verlust und ein neues Sich-Öffnen anderen Menschen gegenüber.

Danach erzählte Ömer von einer Zeit, die noch auch uns zukommt, von einer Zeit, die angsteinflößend und befreiend zugleich wirken kann: Die Zeit nach dem Abitur, wenn man auf einmal das Gefühl hat, nicht mehr zu wissen, wie es weiter geht. Aber Ömer machte allen klar, dass man sich manchmal einem anderen anvertrauen muss, um zu bemerken: „Hey, ich bin nicht allein!“

Als nächstes schilderte Lucy das Gefühl, wenn man verlassen wird, aber den anderen nicht loslassen kann. Die Hauptperson erlebt einen Fahrradunfall, der ihre Gefühle aus der Erstarrung in Bewegung bringt. Sie lässt ihre Erzählerin durch die Tiefen einer ungesunden Beziehung wandern, in denen es scheint, als würde die Sonne nie mehr auf sie strahlen. Doch am Ende, bei einem heißen Kakao mit Käsekuchen, findet das Mädchen zurück ins Leben.

Nach einer kleinen Pause ging es weiter mit Soeren. Seine Geschichte handelt von einem Jungen, der entführt wird, um ihn gegen seinen Vater als Druckmittel zu benutzen. Schnell merken aber beide Beteiligten, dass die Strategie nicht aufgehen wird, und hecken einen neuen, gemeinsamen Plan aus, um den Vater bezahlen zu lassen für das, was er getan hat. Denn manchmal gibt es keinen besseren Start für eine Freundschaft als einen gemeinsamen Feind!

Es folgte eine Geschichte über Verrat. In ihrer Schilderung eines glücklichen Pärchens ließ Mia einfließen, dass der Schein sehr trügen kann. Verrat und Betrug zeigen sich plötzlich bei einem romantischen Picknick im Mondschein auf einem Dach. Über köstlichen Delikatessen und Lichterketten offenbart die Beziehung ihre Löcher. Manchmal sind Geheimnisse so schwer und bedeutend, dass sie sogar den Tod nach sich ziehen.

Als nächstes erzählte David von dem tristen Alltag, den die Schulzeit gerade im Winter mit sich bringt. Und gerade, wenn man denkt, dass sich vielleicht etwas ändern wird, dass ein alter Freund einem aus diesem Loch helfen kann, fällt man noch tiefer hinein, wenn man merkt, dass dieser Freund das Loch schon längst verlassen hat und auch eigentlich kein Freund mehr ist. Auch hier sieht man die Chance für einen Neuanfang.

Abschließend wurde das Publikum noch einmal auf Trab gehalten von einer sehr schnell rennenden Grace. Lara ließ ihre Hauptfigur erbarmungslos durch die Straßen von London laufen, damit diese ihre große Liebe noch retten kann. Doch was passiert, wenn erste Zweifel aufkommen? Gerade als sie alles in den Händen hält, wofür sie durch London gerannt war, stellt sich die Frage, ob es denn wirklich das ist, was sie will.

Wir, der Literaturkurs der Q1, bedanken uns herzlich, auch im Namen des Publikums, bei Frau Stulz für den schönen Abend und die tolle Unterstützung auf dem Weg dorthin. Ein Dank geht ebenfalls an unser Publikum, das zahlreich erschienen ist, an den warmen Applaus und die lieben Worte.

Mia Kubosch, Literaturkurs Q1


Antikes Fluchtdrama neu interpretiert

[Oktober 2021]  Endlich wieder KUNSTNACHT in Leverkusen! Der Literaturkurs Q1 „Kreatives Schreiben“ ist an diesem Abend im evangelischen Gemeindezentrum Lützenkirchen aufgetreten. Zum Thema „Flüchtlinge“ präsentierten Simon Drzymalla, David Koch, Mia Kubosch, Lisa Marx, Soeren Schmidt, Lara Seifert,  Ömer Ünal und Lucie von der Heide Szenen aus der Odyssee, neu geschrieben und frisch gespielt. Die Musik für die Zwischenakte kam aus dem Akkordeon von Maximilian Schanz. Auf der Bühne waren Polyphem, Poseidon, Kirke, Aphrodite, der Lieblingsdiener von Odysseus, Penelope und Amphitrite, die Gattin des Poseidon zu sehen, alle im Streit darüber, ob Odysseus nun ein Guter war oder nicht. Das Publikum war sehr beeindruckt, es gab viel verdienten Applaus.

Dr. Heinke Stulz/ Literaturkurs Kreatives Schreiben“ Q1


Sieger des Gedichtswettbewerbs 2021 gekürt

[Juni 2021]  Dieses Jahr fand unser Gedichtwettbewerb digital statt! Aus den vielen Einsendungen, vor allem aus der Unterstufe - Danke an die Lehrer und Lehrerinnen! - suchte die Jury des Literaturkurses die besten für die Endrunde heraus, die sich am Freitag, dem 4.6.2021, digital präsentiert haben. In der Jury saßen auch Frau Eibl und Frau Erdtmann vom Schulverein, der, wie jedes Jahr, die Preise gesponsert hat: schöne Notizbücher für die eigenen Gedanken und liebevoll gestaltete Gedichtbände von großen Dichtern. Unsere Moderatoren Sina Werner und Alexander Capasso haben launig und angenehm durch die Endrunde geführt. Im Hintergrund hat Aaron Hutmacher gewirkt, um die Charts rechtzeitig auf den Bildschirm zu bringen. Jonathan Baum betreute die Auswahl der Texte, Lena Plewe war die Koordinatorin. Die ersten zwei Preisträger jeder Stufe und ihre gelungenen Gedichte kann man [hier] nachlesen:

Heinke Stulz/ Literaturkurs Q1


Einladung zum Gedichtswettbewerb 2021

[März 2021] An alle Schüler und Schülerinnen unserer Schule:

Habt ihr Spaß an kreativem Schreiben und Dichten? Dann würden wir uns unglaublich freuen, wenn ihr bei unserem diesjährigem Gedichtswettbewerb teilnehmen würdet. 

Ihr könnt euch frei entscheiden, über was ihr schreibt, ihr müsst nur das Wort "Glas" einbauen und metrisch dichten. Ihr solltet mindestens 12 Verse schreiben. Es gibt tolle Preise zu gewinnen!

Euer fertiges Gedicht mit eurem Namen, Email-Adresse, Klasse und Name des/der Lehrers/Lehrerin schickt ihr dann bis zum 18.04.2021 an die E-Mail gedichtswettbewerb.fvstein@gmail.com

Wir freuen uns auf tolle Gedichte, macht auch bei euren Freunden Werbung!

Euer Q1-Literaturkurs


Literatur Hörbücher

Pygmalion und seine Schöne [Video]
Heras Versuch Herakles zu töten [Video]
Odysseus und die Rückkehr [Video]
Die Geburt von Apollon und Artemis [Video]
Ikarus und sein Vater [Video]
Odysseus und die Sirenen [Video]
Herakles hilft Atlas [Video]



Schreiben, Schreiben, Schreiben ... für 20 Teilnehmer

Eine Übersicht zum Literaturkurs der Q1: [pdf].

Gedichtswettbewerb 2020

[Juni 2020] Auch dieses Jahr gab es wieder den jährlichen Gedichtswettbewerb „Das Blaue Band“ für alle Stufen.

Die diesjährigen Sieger waren:

Unterstufe        1. Platz: Zoe Tritz                    2. Platz: Marina Mircovic

Oberstufe         1. Platz: Cosima Strick            2. Platz: Lennart Hennig

Die Gedichte sind unten zum Lesen und Bewundern angehängt.

Dieses Jahr traten insgesamt zwei Gruppen auf, um sich für die vom Schulverein gesponserten Preise zu bemühen: Minini-Gutscheine als Trostpreise, aber auch Gedichtsammlungen, tolle Notizbücher für eigenen Gedanken und Einfälle, und Gedichtbände von den Dichtergrößen Goethe und Rilke. Es kamen trotz Corona einige Einsendungen aus der Unterstufe und der Oberstufe, leider gar keine aus der Mittelstufe – bei euch werden wir nächstes Jahr mehr Werbung machen!

Wie jedes Jahr geht wieder großer Dank an den Literaturkurs „Kreatives Schreiben“ aus der Q1, der die Ehre und die Freude hatte, diesen Gedichtswettbewerb dieses Jahr zu organisieren.

Durch die heilige Corona bedingt war die Veranstaltung zwar leider etwas kleiner als man es in den letzten Jahren gewohnt war, wo die Klassen kamen, um ihre Favoriten und Klassenkameraden zu sehen und lautstark zu unterstützen. Jedoch hat diese ruhigere Stimmung mit weniger Publikum auch sehr gut zum Ambiente beigetragen. Dies erleichterte es auch, den Autoren bei ihren Gedichtvorträgen gut zu folgen. Aber jeder, der vortrug, hatte als Publikum einen Freund oder Freundin mitgebracht, sodass es doch Spannung und Mitfühlen und herzlichen Applaus gab, trotz Mindestabstand und Masken.

Das diesjährige Wort, das in dem Gedicht verarbeitet werden musste, was „Auge(n)“. Diese Bedingung erlaubte die Entstehung von ganz unterschiedlichen Gedichten, die sehr verschiedene Themen zum Vortrag brachten: Es gab einige Problemgedichte über die Meere, Umweltverschmutzung, Massentierhaltung und Rassismus. Mehrere Gedichte handelten aber auch von Einsamkeit und Menschlichkeit, vor allem auch in der Coronazeit.

Die Jury bestand aus vier Organisatoren des Wettbewerbs. Die Teilnehmer wurden nach folgenden Kategorien bewertet: Gebundene Sprache, Metrik, Länge, Roter Faden, Originalität, Bildhaftigkeit, Wortwahl und wie es vorgetragen wurde.

Wir wünschen allen, die teilgenommen haben, Freude an ihren Preisen: lest die fremden Gedichte zur Inspiration, füllt die Notizbücher mit euren Einfällen, jetzt in der Sommerzeit gibt es ja Muße und Gelegenheit dazu.

Wir hoffen, dass wir die Teilnehmenden auch nächstes Jahr wieder auf unserer Bühne sehen können und verabschieden uns von allen in die Sommerferien.

Danke für Eure Gedichte und die gute Laune, die ihr mitgebracht habt.

Julius Richmann Q1/Dr. Stulz

 

1.      Platz Unterstufe

 

Es rauschen die Wellen im Meer so dahin,

Mal große, mal kleine, das ist nur‘n Beginn.

 

Die Riffe sind bunt und so lange schon dort,

Nicht irgendwo nur an diesem Ort.

 

Sie können nicht paddeln, nicht schwimmen dahin,

Sie sagen: „Ich bleib einfach da, wo ich bin.“

 

Und dann noch die Fische, sie sind hier daheim,

Sie kommen heraus und kommen herein.

 

Und wenn Du hineintauchst, dann hast du’s getroffen.

Doch pass gut auf, halt die Augen offen.

 

Die großen im Meer sind die Haie und Wale,

Gegen manche sind Boote ne‘ Nussschale.

 

So taucht der Wal in die Tiefsee,

Und sieht dort ne‘ Laternenfischarmee.

 

Die Kinder, die sammeln gern Muscheln am Strand.

Die liegen so still, so friedlich im Sand.

 

Doch bitte verschmutzt die Meere nicht mehr,

Sonst wär’ es nie wieder wie vorher.

 

Es tönen die Wellen es flüstert der Sand:

„Die Zukunft der Meere liegt in eurer Hand!“

 

Zoe T. 5b

 

 

2.      Platz Unterstufe

 

Allein

 

Allein in der großen Dunkelheit,

Stille herrscht hier weit und breit.

 

Wo niemand an dich denkt,

Deine Stimme im Nichts versinkt.

 

Keine Augen auf dich blicken,

Körper und Hals in Einsamkeit ersticken.

 

Der Kopf ganz leer,

Und dennoch so schwer.

 

Kein Licht, keine Fantasie,

Hier raus findest du nie.

 

Kein Wille, kein Mut,

Es tut so gar nicht gut.

 

Du hast das Gefühl, du lebst nicht mehr,

für eine Frage ist keine Antwort hier.

 

Dein Herzklopfen - man hört es,

Doch keinen hier stört es.

 

Alles hat keinen Raum, keine Zeit,

Die Tiefe geht in die Ewigkeit.

 

Dir fällt einfach nichts mehr ein,

Drum bleibst du allein.

 

Marina M. 6e

 

 

1.      Platz Oberstufe

 

Plädoyer an die Menschlichkeit

 

Kannst du das Leuchten ihrer Augen sehen,

Wenn die Lichter der Stadt ausgehen?

Sie glänzen in der Dunkelheit

Sie sprechen von der Einsamkeit

Sie zeigen dir den Fluss der Zeit

Ihr Herz schlägt leise in der Nacht

 

Nur eine Berührung - noch so sacht -

Und sie fühlt dort wieder diese Macht

Die an ihrer Seele zerrt und reißt

Von deren Einfluss du nichts weißt

Die sie nicht vergessen kann zumeist

Ihre Augen erzählen eine Geschichte

Zeig Respekt, mach sie nicht zunichte

 

Scheint die Sonne, schreibt der Mond Gedichte

In seinem Silber erstrahlen sie in neuem Lichte

Sein kalter Schein ist Trost und Heil

Als stummer Zuhörer reicht er das Seil

Das sie rettet vor dem spitzen Keil

Wenn jeder Schutz von ihr ist fern

Wähnt sie sich sicher allzu gern

 

In der Finsternis sei ihr funkelnder Stern

Nimm ihr die Sorgen

Versprich ihr ein Morgen

Doch lass sie gehen

Wenn sie alleine kann sehen

 

Cosima S. Q1

 

 

2.      Platz Oberstufe

 

Das Wichtigste

 

Zwei Augen, die viel Schlimmes sehen

Und ich kann es nicht verstehen

Tiere in der Massenzucht

Menschen auf der Massenflucht

Brennende Bäume im Regenwald

Terroristen machen nicht vor Zivilisten halt

Die Nachrichten sind voll von Gewalt und Tod

All diese Menschen und Tiere in bitterer Not

 

Und auch bei uns im direkten Umfeld wird’s Probleme geben

Hass, Wut und Menschen, die schlecht über einen reden

Geliebte Menschen, die unseren Lebensweg verlassen

Und Freundschaften, die langsam, aber sicher verblassen

 

Enttäuschungen wie diese wird es immer geben

Trotzdem sollten wir froh und dankbar sein zu leben

Wir sollten uns niemals runterziehen lassen

Und immer wieder neuen Mut fassen

Denn irgendwann hört auch unser Herz auf zu schlagen

Und wollen wir dann wirklich sagen

Wir waren frustriert von dieser Welt

Oder wollen wir sagen

Zufriedenheit und Glück

sind das eigentliche Geld

 

Zum Schluss wünsche ich jedem, der das hier liest,

Zufriedenheit und Glück

Und dass er seine Ziele erreicht – Stück für Stück

Dass er den Mut und die Kraft hat, alles was er will zu machen

Und dabei das Wichtigste nie vergisst – das Lachen

 

Lennart H. Q1



 

 

Leben in Zeiten von Corona

Ansichten zum Leben in Coronazeiten

I.

In der Corona-Zeit ist mir aufgefallen, dass wir Menschen zu fixiert auf die Arbeit bzw. Schule sind. In der Corona-Zeit hatte ich dementsprechend mehr Zeit, über mich und mein Leben nachzudenken. Zudem hatte ich auch Zeit, meinen Freunden und meiner Familie mehr Zeit zu schenken und unsere Beziehungen zueinander zu stärken. Meine beste Freundin und ich sind jeden Tag Fahrrad gefahren oder sind in der Natur spazieren gegangen. Es hat sehr gut getan, die Natur zu genießen und mal keinen schulischen Stress um mich herum zu haben. Wir konnten nach einer langen Zeit endlich mal wieder abschalten und über unser Leben nachdenken. Außerdem haben wir auch ab und zu ein bisschen philosophiert und uns ist bewusst geworden, was wirklich wichtig im Leben ist und wofür wir uns mehr Zeit nehmen sollten, um Seelenfrieden zu finden.

Z. S.


 

II.

Jeder Tag wie der andere.
Wieder einmal sitze ich am Schreibtisch.
Die Hausaufgaben und meine häusliche Arbeit schon erledigt.
Greife ich wieder nach einem Buch oder schaue ich ein Film.
Die Zeit ist schon wieder um, ich gehe in mein Bett.

 

F. O.

 

III.

Das Leben in Quarantäne ist so monoton,

Wir haben aber keine andere Option.

Auch wenn wir uns gewaltig langweilen,

Dasselbe Ziel ist´s, das wir anpeilen.

 

Jeden Tag dieselbe Routine.

Auf einmal sind sie alle weg, unsere Termine.

Alles Selbstverständliche ist weg,

Betrachten wir alles, was wir haben, als Privileg.

 

E. D.

 

IV.

Eine Woche war vergangen. Eine Woche, in der ich nicht nach draußen gegangen bin und nur am Lernen war. Ich konnte mein Zimmer jetzt schon nicht mehr sehen. Mein Bruder war Anfang März in Österreich im Urlaub. Zu der Zeit als Risikogebiet angesehen. Er musste also in Quarantäne, genau wie meine Mutter. Eine reine Vorsichtsmaßnahme. Das heißt, dass wir alle zu Hause waren. Plötzlich hat unsere Nachbarin an der Tür geklingelt. Als ich die Tür öffnete, natürlich mit dem Sicherheitsabstand, fragte sie mich, ob wir eine Rolle Toilettenpapier übrig hätten. Ich habe gesagt, dass ich eine Rolle zur Verfügung stellen könnte. Sie war sehr glücklich darüber, was ich als ziemlich kurios empfunden habe. Ein paar Tage später hat es noch einmal an der Tür geklingelt. Diesmal war es unsere andere Nachbarin, die nach Mehl gefragt hat. Sie wollte einen Geburtstagskuchen für ihren Sohn backen, hatte aber zu wenig Mehl zu Hause. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte es keine Situation gegeben, wo jemand vor unserer Tür stand und so etwas gefragt hat. Als ich eine Woche später einkaufen war, habe ich verstanden, wieso unsere Nachbarn so fröhlich über Toilettenpapier und Mehl waren. Die Regale waren leer.

 

D.B.

 

V.

Die Zeit, in der wir zuhause bleiben,

Gespräche, die wir digital halten,

Die Filme, bis wir uns aufs Ohr legen,

Oh Langeweile, so wollen wir nicht leben!

 

Sehnsucht nach Umarmung, Freunden und Freiheit,

Gemeinsam verweilen wir in Einsamkeit,

Lange waren wir nicht mehr frei,

Doch bald schon ist es wieder vorbei!

 

B.M.

 

VI.

Corona hat mein alltägliches Leben völlig auf den Kopf gestellt. Anstatt mich mit meinen Freunden zu treffen, sitze ich in meinem Zimmer vor den Hausaufgaben. Anstatt ein Eis essen zu gehen, gehe ich in die Küche und kann das Mehl nicht finden. Anstatt meiner Lieblingsklamotten trage ich seit Wochen meine alte Jogginghose. Sogar mein alltäglicher Toilettengang wird, aus Angst kein Toilettenpapier mehr zu ergattern, von Corona beeinflusst. Jetzt darf ich obendrein noch mit einer atmungsinaktiven Schutzmaske einkaufen gehen, was nebenbei gesagt, momentan meine Lieblingsbeschäftigung ist. Ich bin ständig damit beschäftigt, unseren Kühlschrank schnellstmöglich zu leeren, indem ich alles esse und endlich wieder einkaufen gehen kann. Mein Zimmer habe ich während der Corona-Zeit auch schon mehrmals umgestellt und dabei meine beiden Vögel aus meinem Zimmer ausquartiert. Es ist unmöglich, den ganzen Tag deren lautstarken Gezwitscher nicht zu hören. Beim Schauen meiner Serie auf Netflix dachten die beiden jedes Mal, jemand würde sich mit ihnen unterhalten und haben zur Krönung auch noch lautstark auf jeden Satz meines Lieblingscharakters mit Gezwitscher geantwortet. Jetzt steht der Käfig vor dem Fenster unseres Badezimmers und damit im Sichtfeld aller, die an unserem Haus vorbei gehen. Zwei Mütter mit ihren Kinderwägen bleiben regelmäßig vor dem Fenster stehen und lassen ihre Kinder meine Vögel betrachten, wie im Zoo ist das. Selbst einen älteren Mann habe ich gestern beim Fotografieren der beiden beobachtet. Es ist eine sehr öde Zeit, die mich vor viel Langeweile und Frustration stellt, sodass ich hoffe, dass unser gewohntes alltägliches Leben hoffentlich bald wieder einkehren wird. Bis dahin versuche ich natürlich die schulfreie Zeit zu genießen, denn ich muss zugeben, die Schule vermisse ich nicht.

 

J. B.

 

VII.

In diesen Zeiten sind wir alleine.

Und teilen Liebe weiterhin.

So traf ich einen Freund.

Trotz sozialer Distanz.

Also vergessen wir nie,

auch ohne High-Five,

zählt ausschließlich die Sympathie.

Nun teile ich weiter Positivität,

denn für gute Freunde existiert auch ohne Party,

Nähe, die uns zusammenhält.

 

N. K.

 

VIII.

In einer solch schweren Zeit, ist es natürlich schwer, etwas Positives zu finden. Schwer einen besonders schönen Moment zu finden, in dem die Gedanken nicht voll waren mit Angst, Panik und Ungewissheit. Doch trotz allem kann ich sagen, dass ich nicht nur einen solchen Moment hatte. Jeder ausgelöst durch meine Familie. Meine Mutter, die es immer schafft, mich zum Lachen zu bringen. Meinen Vater, der sonst von morgens bis abends arbeiten geht, beim Mittagessen dabei zu haben. Meine Großeltern, mit denen wir jeden Tag facetimen, um sie trotz der Sicherheitsvorkehrungen noch sehen zu können. Und meine Schwester, die nun „dank dieser Krise“ für eine Weile wieder zuhause lebt und keinen langweiligen Augenblick zulässt. Ich bin sehr dankbar für meine Familie, die es für mich so einfach macht, eine solche Zeit durchzustehen.

 

M. B.

 

IX.

 

Der Abend begann, es war eine angenehme Stimmung. Seit Wochen hatte ich nicht mehr gefeiert. Es gab reichlich Getränke und leckeres Essen. Die Musik war schön, ich konnte endlich wieder tanzen und die anderen sehen. Ich unterhielt mich viel mit meinen Freunden, auch wenn nicht viel passiert war. Doch es war befreiend, nach Wochen der Einsamkeit. Nur etwas fehlte, denn als das Licht meines Computers erlosch, war ich wieder allein. Und trotzdem war dieser Abend der schönste seit langer Zeit.

 

T. W.

 

XI.

Wir bleiben nicht Zuhause, weil wir da draußen sofort STERBEN.

Wir befinden uns nicht in einem Apokalypse-Szenario.

Außerhalb der vier Wände lauert keine heimtückische Gefahr, die schlimmer wäre als Tod durch Autoverkehr, Grippe oder Krebs.

Das sind alles ganz schreckliche Dinge, die täglich viele Menschen das Leben kosten, allerdings keine solche Panik schüren.

Die Wahrheit lautet: Sie sind im Einzelfall tragisch, aber wir nehmen es hin.

Das Leben an sich ist gefährlich.

Jeder von uns wird irgendwann sterben, und keiner weiß, wann genau das passiert.

 

Deshalb bleiben wir nicht zuhause.

 

Wir bleiben Zuhause und schränken die sozialen Kontakte ein, um dem Virus jede Möglichkeit zu nehmen, sich weiter auszubreiten, und die wenigen Menschen zu schützen, deren Immunsystem seine Aufgabe unzureichend erfüllt: Wir bleiben Zuhause für die Kranken, die Älteren, die Schwachen.

Wir tun dies also nicht aus Angst, sondern aus Mitmenschlichkeit.

Wir tun es aus Solidarität.

Wir tun es aus Liebe.

 

L. K.

 

X.

Einsteins Corona-Universum

Einstein´sche Theorien werden Realität. Mein Universum verschiebt sich. Das Frühstück wird zum Mittagessen. Ging ich früher zu Bett, wenn die Sonne unterging, so geht sie heute auf. Feste Rahmen werden gesprengt! War die Schulzeit früher zwischen 8:00 und 16:00 Uhr angesetzt, nimmt sie jetzt den ganzen Tag ein. Schwarze Löcher tun sich auf. Mein Freundes- und Bekanntenkreis schrumpfte immer weiter und ist jetzt reduziert auf meine engste Familie. Einsteins Theorien sind nun meine Realität.

 

V. W.

 

XII.

Während jeder voller Trübsal bedauert, dass das Leben doch nun so eingeschränkt ist,

erkenne ich den Wert, den man schöpfen kann.

Und so gewann ich die Erkenntnis, wie sinnlos die meisten Beschäftigungen sind.

Anstelle der Unterhaltung, die einem sonst die Sinne trübt, fesselt mich jetzt der freie Gedanke.

Wir treiben das Elend voran mit unserem Konsum, schaffen eine unglückliche Generation, weil wir uns auf der Suche nach Erfüllung in den Materialismus verirren.

Was ist wirklich von Bedeutung für die Zukunft?

Gerade angesichts der aktuellen Situation, sollte man den Coronavirus als Weckruf empfinden:

weg von Verschwendung, Habgier und Verrat, vergänglichen Dingen!

Hin zu wunderbaren Bindungen, Ehrlichkeit, Treue, Nächstenliebe und Weisheit.

So viel Wissen gibt es zu erforschen, doch die Menschheit wird wieder zu kurzsichtigen Primaten.              

 

J. R.

 

XIII.

Die Strahlen der untergehenden Sonne färben den Himmel golden und orange, als eine Freundin und ich uns mit unseren Fahrrädern auf dem Weg treffen. Wir fahren nach Leverkusen, um uns bei einem Burger Laden viel zu teure Salate zu kaufen. Dort müssen wir draußen warten, die Mitarbeiterin trägt einen Mundschutz – es sind schon seltsame Zeiten, in denen wir leben. Auf dem Weg zurück müssen wir aufpassen, dass die kleinen Pakete nicht vom Gepäckträger fallen. Zu Hause angekommen, genießen wir die Salate mit frischem Toastbrot auf meiner Terrasse. Zufrieden beobachten wir, wie die Sonne hinter den Bäumen versinkt. Wir hören den Vögeln zu, die ihr abendliches Lied zum Besten geben, und unterhalten uns, bis es schließlich zu kalt wird, um noch länger draußen zu sitzen. Es ist etwas seltsam, sich nicht zum Abschied umarmen zu dürfen, aber so ist das im Moment eben mit den Abstandsregelungen.

 

C. S.

 

XIV.

Während dieser sicherlich außergewöhnlichen und komplizierten Zeit für uns alle habe ich versucht, nicht nur an die (leider überwiegenden) negativen Auswirkungen zu denken. Ganz im Gegenteil: ich habe die viele freie Zeit dafür genutzt, um bereits über 200 selbstgenähte Mundschutzmasken an Familie, Freunde aber auch andere Interessenten zu verteilen. Was mich dazu gebracht hat? Dass der Mundschutz derzeit absolute Mangelware ist, und wenn man dann doch mal einen Mundschutz finden sollte, dieser total überteuert angeboten wird… Und was gibt es Besseres, als sein Hobby dafür zu nutzen, etwas Gutes in dieser schweren Zeit für uns alle zu tun. Leider kann keiner von uns die erkrankten Menschen in der großen weiten Welt gesund zaubern, aber jeder von uns kann zum Wohlergehen aller Menschen beitragen und durch verschiedenste Maßnahmen versuchen, das Ausmaß zu kompensieren.

 

A. J.

 

XV.

Es bahnt sich an, eine schlimme Zeit.

Die wir verbringen voller Einsamkeit.

Es ist mir nicht erlaubt, jemanden zu treffen,

Nicht einmal meinen Neffen.

Ich halt es bald auch nicht mehr aus.

Ich will essen, ja einen Familienschmaus.

Die Nachrichten verbreiten Unruhe -

Ich hingegen genieße die Waldruhe!

Ich hoffe, bald wird alles wieder gut,

Und kauf´ mir einen schönen Sommerhut!

 

M. S.

 

XVI.

Der Himmel blau, die Sonne strahlt,

Die Vögel zwitschern, ein leichter Wind

Das Warten hat sich ausgezahlt.

Der Sommer unseres Lebens beginnt.

 

Langsam füllen sich die Straßen,

Geliebte fallen sich in den Arm,

Wie lange wir zu Hause saßen,

Unsere Herzen blieben warm.

 

Jetzt ist alles Schlimme vorbei,

Normal wird jetzt heraufgestuft.

Endlich sind wir wieder frei.

Hörst du, wie das Leben ruft?

 

L.S.

 

XVII.

In Zeiten wie diesen denken wir viel nach.

Uns wird Vieles erst jetzt bewusst.

Wir vermissen Sachen, die wir vorher nicht als wichtig betrachtet haben.

Meist sind es nur kleine Dinge, jedoch lernen wir erst jetzt ihren Wert zu schätzen.

Wir müssen üben, nicht alles als selbstverständlich anzusehen und jeden Moment zu genießen, egal wie unbedeutend er auch zuerst scheint.

 

C.S.

 

XVIII.

Die Corona Zeit ist für uns alle wie ein Sprung ins kalte Wasser. Sie zwingt uns dazu, Dinge auszuprobieren, die wir normalerweise nicht mal ansatzweise in unserem Blickwinkel hielten. Dazu zählt sowohl für uns Schüler aber auch für die Lehrer das Homeschooling. Bald, wenn diese Quarantäne- Zeit verflogen ist, und wir diese sich streckenden Tage Revue passieren lassen, werden wir uns bestimmt amüsieren über all die Facetten des Homeschoolings, wie den technischen Probleme beim ersten Online-Unterricht oder über die Berge an Aufgaben oder Korrekturen, durch die wir uns gemeinsam gekämpft haben. Doch auch aus dem kalten Wasser werden wir erfrischt wieder rauskommen, da wir als Schule sowohl durch die Corona- als auch durch die Homeschooling-Zeit gemeinsam geschwommen sind und jeder von uns neue Erfahrungen gemacht hat, die unseren Horizont wie auch unseren Erinnerungsschatz erweitert haben.

B.K.

 

XIX.

Ich hatte viel Zeit um nachzudenken und mir ist aufgefallen, dass ich vor den Corona-Ferien kaum Zeit mit meiner Familie und Freunden verbracht habe. Ich wollte etwas ändern und wollte nun die Zeit dafür nutzen, um mit meinen Liebsten etwas zu unternehmen. Das Wetter war sehr schön. Also bin ich sehr oft mit meiner Familie spazieren gegangen und war jeden Tag mit meiner besten Freundin Fahrrad fahren. Die Corona Ferien hatten viele negative Folgen, jedoch auch positive. Die Corona-Ferien war eine gute Lehre für uns alle, da wir alles als selbstverständlich gesehen haben und nun alles wieder viel mehr schätzen können, wenn es dann zurückkommt.

M.U.

 Mai 2020 Euer Literaturkurs Q1


Der Gedichtwettbewerb 2020 läuft

Für alle Stufen!

20 Zeilen, metrisch mit Reimen muss das Wort „Auge(n)“ enthalten.

Einsendeschluss:  3.4.2020

Schicken an:  Gedichtswettbewerb2020@gmx.de

Es winken spannende Preise!

Euer Literaturkurs Q1


Rückblick

Slam Poem Battle Sensenhammer 2019

Big Band "simply stone"

[März 2019] Zweckentfremdung erreichte am 29. März 2019 eine neue Dimension: Das eigentliche Industriemuseum „Sensenhammer“ war an diesem Abend mit Stühlen, Lichterketten und Instrumenten eingerichtet worden und füllte sich ab 18:30 Uhr zunehmend mit Menschen.

Die mit roten Rosen ausgestatteten Unterstützer des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums nahmen auf der rechten Seite der geräumigen Halle platz, die Unterstützer des Gymnasiums Odenthal (mit weißen Rosen in der Hand) setzen sich auf die Stühle auf der linken Seite.

Als um 19:30 Uhr die Eingangstüren geschlossen worden waren, ertönten sogleich Klänge, produziert von den talentierten Musikanten unserer Schule. Die Big Band sorgte an diesem Abend dafür, dass niemandem langweilig wurde, selbst wenn es einmal Pausen gab.

Nach einer kurzen Ansprache der Koordinatoren fing das eigentliche Programm dann an: Nach einander trugen Vertreter der beiden Schulen ihre zuvor erarbeiteten Slam Poems vor und ließen die Zuhörer in die verschiedensten Welten eintauchen, die abenteuerlichsten Situationen erleben.

Für unsere Schule trat die Hälfte des Literaturkurses der Q1 an (die andere Hälfte arbeitete zu der Zeit an en Vorbereitungen zum Gedichtwettbewerb). Nikolina Jovanovic teilte ihre Erfahrung mit ihrer neuen Öko-Nachbarin mit den Zuhörern, Luis Chmilewski erzählte von seinem Alptraum des immer gleich bleibenden Alltags und Madeleine Krebs gab ihre Sicht auf das Geben und Nehmen des Lebens wieder, wobei sie um eine Person trauerte, welche nicht mehr an ihrer Seite ist.

Luisa Aring erzählte, wie es dazu kam, dass ihr bester Freund auf einmal doch Karneval mochte, wohingegen Kimberley Pütz erzählte, wie wütend sie darüber ist, dass die Zeit niemals stehenbleibt. Außerdem wurde eine peinliche Situation beim Babybilder-Zeigen von Lara Klaaßen erzählt und das Publikum bekam von Lena Graumann die Erklärung, warum heutzutage keiner mehr Zeit zu haben scheint.

Nach jedem Vortrag hatte das Publikum die Möglichkeit, den Vorträger mithilfe der erhaltenen Rose zu ihrem Favoriten zu küren.

Als der Abend sich nach knapp zweieinhalb Stunden Unterhaltung durch zahlreiche Texte und mehrere Musikstücke dem Ende zuwandte, bekam jeder der Vortragenden einen Preis für sein Slam Poem, denn jedes, egal zu welcher Schule der Verfasser gehörte, war auf seine eigene Art und Weise wundervoll. Es wurden Notizbücher, Eisgutscheine und Lektüren verteilt, niemand ging leer aus.

Gewonnen hat an diesem Abend den ersten Preis allerdings ein Teilnehmer des Gymnasium Odenthal, Fabian Goffin, mit einem sehr lustigen Gedicht über einen Hahn, der mit seinem Geschrei ein ganzes Dorf zu früh weckt und den Bericht über sein weiteres Schicksal. Dadurch, dass er diesen ersten Preis errungen hat, durfte er auch unseren Pokal mitnehmen, der jetzt ein Jahr lang im Odenthaler Gymnasium verbleiben wird. Aber wir sehen uns nächstes Jahr wieder und werden uns wieder um den Pokal streiten.

Nach erfolgreichem Abbau galt dieser Abend rundum als gelungen und sowohl die Organisation, als auch alle anderen, die dabei waren, freuen sich bereits auf das erneute Slam-Poem-Battle im nächsten Jahr.

Kimberley Pütz, Literaturkurs Q1


Gedichtwettbewerb das blaue Band

[Mai 2019] Am Montag, dem 6.5. fand der diesjährige Gedichtwettbewerb „Das Blaue Band“ statt. Vor einem sehr emotionalisierten Publikum (alle Dichter und Dichterinnen der Endrunde hatten ihre Klassen mitgebracht) ergaben sich folgende Sieger:

Unterstufe   Josephine Jourdan, 6b

Mittelstufe   Lynn Gottschlich, 7b, sehr gut auch: Erik Baum

Oberstufe   Lara Schmidt Q1, sehr gut auch: Juliane Bandsom

Er wurde organisiert von dem Literaturkurs der Jahrgangsstufe Q1 und war wie jedes Jahr eine tolle und inspirierende Veranstaltung.

Der Literatur Kurs freute sich über die zahlreichen Einsendungen, welche von der Unterstufe bis zur Oberstufe reichten.

Auf Grund der vielen Einsendungen fiel es besonders schwer, die besten Gedichte auszuwählen, denn wie jedes Jahr werden die besten Gedichte ausgewählt und ihre Verfasser eingeladen, ihre Werke vor großem Publikum vorzutragen.

Viele Gedichts begeisterte Schüler und Schülerinnen, sowie Lehrer und Lehrerinnen erschienen, um sich diese im Theaterkeller unserer Schule anzuhören. Obwohl es durch den großen Ansturm erst zu einem Platzmangel kam, konnten alle untergebracht werden und sich die Gedichte anhören.

Alle Jahrgangsstufen hatten die gleichen Voraussetzungen für die Verfassung des Gedichtes. Jedes Gedicht sollte das Wort „Chaos“ enthalten, jedoch konnte es individuell interpretiert werden. Für den formalen Aufbau des Gedichtes waren mindestens 20 Zeilen gefordert. Bewertet wurden die Gedichte von der Jury, welche aus sieben Schülerinnen des Literaturkurses und Frau Eibl und Herrn Dr. Juhnke aus dem Schulvereins bestand, welcher dankbarerweise die vielseitigen Preise für die Gewinner finanziert hat. Die Preise reichten von Notizbüchern, Gedichtsammlungen berühmter Dichter bis hin zu Gutscheinen unserer bekannten Eisdiele „Minini“.

Der Gedichtwettbewerb bestand aus drei Teilen, zwischen denen die tolle Klaviermusik von Aron Torka (Q2) die Überleitung bildete.

Im ersten Teil des Wettbewerbes traten vier Schüler und Schülerinnen aus der Unterstufe gegeneinander an, hier gewann Josephine Jourdan aus der 6b mit ihrem Gedicht, „Chaos im Kopf“, welches von den Gedanken eines jeden Schülers handelt, während dem Schreiben einer Arbeit, für die man nicht gelernt hat. Im zweiten Teil konkurrierten vier Schüler und Schülerinnen der Mittelstufe, hier gewann Lynn Gottschlich aus der 7b mit ihrem Gedicht, „Einsame Gedanken“, welches von einem Mädchen handelt, das voller Trauer um ihren verstorbenen Vater ist. Dieses Gedicht berührte das ganze Publikum. Erik Baum aus der 8c gewann den zweiten Platz mit einem sehr guten Gedicht, namens: „Wer bin ich?“ Er schrieb sehr gelungen darüber, was ein Gedicht eigentlich ist und was es ausmacht. Anschließend traten vier Schülerinnen der Oberstufe gegen einander an. Hier gewann Lara Schmidt aus der Q1. Mit ihrem Gedicht konnten sich viele von uns identifizieren, da es um das Chaos in ihrem Zimmer geht.

Die Gewinner wurden nach den Bewertungskriterien für ihren entsprechenden Jahrgang ausgewählt und mit einem Preis gekürt.

Im Nachhinein können wir sagen, dass alle Gedichte einzigartig und sehr gut waren.

Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr und sind gespannt, welche tollen Gedichte uns erwarten werden.

 

Juliane Bandsom und Laura Gawlik, Q1

 

Hier die besten Gedichte zum Nachlesen:

UNTERSTUFE

Josephine Jourdan, 6b 

Chaos im Kopf

 

Der Lehrer teilt die Arbeiten aus,

ich sehe die Aufgaben und bin völlig raus.

Mein Sitznachbar hat die erste Aufgabe schon gemacht,

er hat wohl schlauer gedacht.

 Ein Chaos entsteht in mir, 

ich denke, hoffentlich wird´s noch `ne Vier.

Soll ich einen Blick zur Seite wagen 

oder soll ich doch lieber raten?

 

Der Lehrer schaut zu mir her,

ich tue so, als ob nichts wär.

Eigentlich wird das Chaos in mir immer mehr.

Auf die Arbeit mache ich einfach einen Strich quer.

 

Ich versuche nochmal alles zu geben,

die Gedanken in mir fangen an zu schweben.

Ich schaue an die Tafel - noch eine Viertel Stunde.

Der Lehrer sammelt die Arbeiten ein und alle reden in großer Runde.

 

Nur ich sitze noch auf meinem Platz,

war das ganze Lernen etwa für die Katz?

Jetzt ist die Schule bald aus,

alle freuen sich auf Zuhaus.

 

Ich lasse die chaotischen Gedanken jetzt raus

und mache mir einfach nichts draus.

Ich genieß jetzt die Sonne, leb jetzt und hier,

Chaos ich brauch Dich nicht - was willst Du von mir?

 

 

 

MITTELSTUFE

Lynn Gottschlich, 7b

Einsame Gedanken

Das neue Mädchen
Du weißt wen ich mein
Es war auf der Flucht
Ganz allein
Fürchtete sich 
Tag und Nacht
Hört Schreie und Schüsse 
Trotz Sternenpracht

Ihren Vater ließ sie in der Ferne zurück
Ihre Mutter starb, sie hatte auch kein Glück
Geschwister hat sie nie gehabt
Seit der Krieg begann hat sie nie wirklich gelacht

Nun ist sie hier 
Sitz neben dir
In ihrem Herzen ist ein Loch
Fragt sich oft, Vater lebst du noch?
Sie weint jeden Tag
Doch niemand hört ihr zu
Das Chaos in ihrem Kopf 
Lässt sie nicht mehr in Ruh

Und dann kam da noch dieser Brief
Der sie komplett erschaudern lässt
Ihr Vater hat es nicht geschafft
Hatte für den Krieg nicht genug Kraft

Und jetzt würd ich gern von dir wissen
Würdest du deine Heimat denn nicht vermissen
Hast du jemals drüber nachgedacht
Was du hättest allein gemacht?

 

 

Erik Baum, 8c

 

Wer bin ich?

 

Ich werde mit schwarzem Blut geboren

Auf bleiches Blatt gebannt, bin ich

Kind glühender Visionen,

Zauber und Profanes sind Untertan meines

Genie

 

Wer bin ich?

Man kennt mich in vielerlei Gestalt

Und doch bin ich nur Eines

Lass Herzen höherschlagen oder sie verstummen

Doch selbst nichtssagend

Ewig stumm

 

Wer bin ich?

Abstraktionen sind mein Reich

Ambivalenz meine Krone

Vielgestaltigkeit mein Zepter

Ich bin stummes Zeugnis anderer

 

Wer bin ich?

Chaos zieht mit mir einher

Chaos in Worten, Chaos in Sorten

Gedanken fliegen wild umher

 

Wer bin ich?

Man sagt mir Vieles nach

Bin ich Brandung am Felsen oder Fels in der Brandung

 

Kann Vater von Liebe, Wut, Hass und Trauer sein

Letztlich bin ich nur Eines

Wer ich bin?

Ein Gedicht

 

 

 

OBERSTUFE

 

Lara Schmidt Q1

Chaos

 

Bei Chaos denke ich sofort an mein Zimmer Unordentlich ist es eigentlich immer Ein Wunder wenn ich da mal was finde, Eine reine Stolperfalle für Blinde.

 

Dort liegt ein Shirt, da eine Hose Puh, da ist was vergammelt in der Dose Flaschen, die stapeln sich, sie sind überall Ja, es ist ein reiner Saustall

 

Eigentlich bin ich nicht so ein Schwein Ich denke mir immer, lass es doch sein Bei meinem Zimmer geht die Vernunft jedoch flöten Oh gott, meine Mutter wird mich töten

 

Aufräumen dauert ewig, gefühlt tausend stunden Dabei gibt es aber viel zu erkunden Dinge, die auftauchen, aus vergangenen Zeiten Ah da ist meine Medaille fürs Reiten!

 

Und wenn ich alles sehe, aufgeräumt und schön Meine Mama kriegt dann auch keinen Föhn Dann gefällt es mir so, wenn es ordentlich ist Doch das bleibt leider nicht, wenn du ein Schweinchen bist.

 

 

Juliane Bandsom (Q1)

 

Mein Leben auf Papier

 

Im Kopf, im Bauch;

das Chaos groß.

Ich weiß nicht wo,

noch weiß ich was.

 

Ich will nur noch zurück,

die Zeit verdreh’n.

Zurück zum leeren Blatt,

es soll so sein wie einst.

 

Und jetzt:

Das Chaos groß.

Mit Strich um Strich,

das Blatt sich füllt.

 

Zu voll, zu viel,

zu kurz, zu lang.

Sie enden einfach so.

Im Nichts.

 

Ich folge einem Strich,

er zeigt mir meinen Weg,

so scheint es mir;

doch dann, er stoppt.

 

Ein neuer Strich muss her!

Ist dies der richt’ge nun?

Der Strich, der mir die Richtung gibt?

Ich weiß es nicht.

 

Es kann die richt’ge Richtung sein,

es kann die falsche sein.

Ich tu‘s nochmal.

Ich folge ihm.

 

So geh ich blind ihm nach

und hier bin ich.

So froh wie nie zuvor.

Oh ja, es ist der richt’ge Weg.

 

Doch ab und zu, da hab‘ ich sie,

Gedanken voller Nostalgie;

dann ging ich gern zurück,

zurück zum weißen Blatt.

 

 

 


Slam Poem Battle

[März 2019] Am Freitag, dem 29.3.2019 ist es wieder soweit: Der Slam Poem Battle zwischen dem Freiherr-vom-Stein Gymnasium und dem Gymnasium Odenthal geht in die nächste Runde. Austragungsort der Wortgefechte ist der Sensenhammer. Dazu gibt es musikalische Untermalung der Combo der Big Band "Simply Stone". Die Slammer freuen sich auf zahlreiche Besucher - denn wie immer ist das Votum des Publikums gefragt, wenn es darum geht, den besten Beitrag mit vielen Rosen zu küren.

Die Redaktion


Kunstnacht 2018 im Erholungshaus - Kassandra oder der Fluch des Wissens

Antikes Spektakel in modernem Gewand

[Oktober 2018] Am Freitag, dem 5.10.2018, führte der Literaturkurs des Freiherr-vom-Stein Gymnasiums, unter der Leitung von Frau Dr. Stulz, ein selbstgeschriebenes Stück mit dem Titel „Kassandra oder der Fluch des Wissens“ aus der griechischen Mythologie im Rahmen der Kunstnacht auf.

Die Veranstaltung fand von 18.30 – 19.30 Uhr im Studio des eleganten Leverkusener Erholungshaus statt, wo wir von Licht- und Tontechnikern professionell in Szene gesetzt wurden. 

Nach wochenlangem Schreiben und Proben der Szenen bei jeder Gelegenheit war die Aufregung und Vorfreude vor der Aufführung groß, die mit einem zahlreich erschienenen Publikum belohnt wurde.

Das Stück handelt von der trojanischen Prinzessin Kassandra, deren Gabe der Weissagung von dem Gott Apollon verflucht wurde, nachdem sie ihn zurückgewiesen hatte. Daher fanden ihre Voraussagen bei niemandem mehr Gehör. Die acht Szenen beschreiben Kassandras Weg von dem Untergang Trojas über ihren Tod in Mykene bis hin zu ihrer Neuverkörperung in der heutigen Zeit.

Nach einer kurzen Einführung in das Thema durch Frau Stulz begann der Abend mit einer eindrucksvollen Szene über Hekabe, die letzte Königin von Troja und deren Tochter Polyxena, der Schwester Kassandras, verkörpert von Hezil und Kimberley.

Auch im nächsten Teil des Stückes kam die Königin Hekabe vor, dieses Mal in heftiger Diskussion mit ihrer Dienerin über das bevorstehende Ende Trojas, das Kassandra vorausgesagt hatte, dargestellt von Leonie U. und Lena G. Kassandra hatte lange vor dem „trojanischen Pferd“ gewarnt – ohne Wirkung.

Anschließend führten Madeleine und Lara L. die gelungene Szene zweier Dienerinnen bei der Vorbereitung der Abreise der Griechen aus Trojas nach dem gewonnenen Krieg auf, welche durch einige lustige Elemente (Kisten packen!) viele Lacher beim Publikum erzeugte. Sie diskutierten beim Stapeln das weitere Schicksal der weinenden Kriegsgefangenen Kassandra.

Laura, Leoni und Luisa überzeugten mit dem nächsten Auftritt als Königin Dido, deren Schwester Anna und dem Götterboten Hermes. Die tragische Liebesgeschichte Didos, die von ihrer großen Liebe Aeneas verlassen wurde, schockierte die Besucher und schaffte eine spannende und fesselnde Stimmung. Auch Kassandra hatte Aeneas schon einmal in Troja verlassen, aus demselben Grund: sein göttlicher Auftrag, das Imperium Romanum zu gründen, erlaubt ihm nicht, sesshaft zu werden.

In der nächsten ebenfalls äußerst imposanten Szene über den Mord an dem König Agamemnon von Mykene durch seine Frau, aus Eifersucht gegenüber Kassandra, begeisterten Noa, Jule und Ben als Elektra, Chrysothemis und Orest, die ihrem Bruder, aus dem Palast fliehend, von dem Mord sehr lebhaft berichten.

Über diesen Mord geht es auch in der mitreißenden Szene von Lara S. und Lena K. als Klytaimnestra und deren Amme. Die Königin lässt sich von ihrer Amme verleiten, den Mord an ihrem Ehemann und an Kassandra zu gestehen, wobei die Szene immer weiter an Spannung zunimmt.

Asli und Isabel sorgten als Königin Hekabe in anklagender Unterhaltung mit der Göttin Athene in deren Tempel für eine dramatische Atmosphäre am Ende, die mit der Vorhersage endete, dass Kassandra die Unsterblichkeit verliehen werde, als Trost für ihre ausgestandenen Leiden.

Beendet wurde die Vorstellung von Lara K., Nikolina, Kimberley und Rosa, welche eine moderne Kassandra mit Horrorvisionen vom Ende der Welt, die auch niemand hören wollte, auf die Bühne brachten und besonders durch ihre schauspielerische Leistung auffielen und der Aufführung mit ihrer bestürzenden Szene ein großartiges Ende setzten.

Zwischen den einzelnen Szenen gab es musikalische Überleitungen in Form eines von Ukulele (Jule) begleiteten Gesangs (Lara S.), was durch die dadurch erzeugte harmonische Stimmung ebenfalls gut bei den Zuschauern ankam.

Alle Darsteller/innen trugen trotz der kurzen Vorbereitungszeit ihre selbstverfassten Texte auswendig und mit sicherem Ausdruck vor und fielen des Öfteren durch beeindruckende schauspielerische Leistung auf.

Der Literaturkurs bedankt sich herzlich bei Frau Stulz für ihre tatkräftige Unterstützung, sowie den Besuchern für deren zahlreiches Erscheinen und die positiven Rückmeldungen.

 Leonie Uhlich Q1, Lena Graumann Q1


High Spirits – der Kulturclub

[Juli 2018] Als Erstes ging es in eine RockBarockOper von Arte del Mondo mit einem Barockorchester und einer Band, die das Unterweltmärchen um den mythischen Sänger Orpheus auf die Bühne brachten. Danach, wieder im Erholungshaus, Brecht, Johanna von den Schlachthöfen, eine moderne Aufführung, ohne Einführung eigentlich nicht zu verstehen, aber die gab es ja vorher. Also traten dann alle ganz begeistert den Heimweg an.

Ein unglaublich schönes Erlebnis war Chopins zweites Klavierkonzert mit einem sehr jungen Pianisten, mit dem sich wohl einige der jusizierenden Jugendliche identifiziert haben, wie er mit den Händen die Tasten entlangtanzte und hackte und sein Innerstes zum Klingen brachte.

Wir sahen den Film über Winston Churchills „The last hour“, in unserem Spezialkino  Scala in Opladen im Original und auch Vincent van Goghs Tod als Krimi in echte Van-Gogh-Bilder verarbeitet. Es war wie ein Museumsbesuch, aber mit spannender Story.

Danach echte italienische Oper aus dem Risorgimiento: Rigoletto, der aus Versehen die eigene Tochter tötet, laut, gewaltig und tragisch.

Auf Sacre du printemps, das Frühlingsopfer, unsere erstes Ballett, waren wir alle gut vorbereitet und hatten  uns Stravinskys Musik angehört: leider hatte das Ballett wenig mit der Vorlage zu tun: es blieb das Staunen über die virtuosen Leistungen der Balletttruppe, verstehen konnte man nicht einfach, was da vor sich ging.

Die High Spirits sind ein kleiner Kreis von etwa 25 Oberstufenschülern, die ab und zu gemeinsam auf Kulturveranstaltungen besuchen. Jeder Besuch wird so gut vorbereitet, dass alle die Veranstaltung auch wirklich genießen können. Inzwischen hat sich eine gute Gemeinschaft gebildet, man holt sich gegenseitig ab und gibt sich Bescheid und aus der neuen EF gibt es auch schon viele Anmeldungen.

Es ist großartig, dass sich 14- bis 18jährige in eine Oper trauen, in ein klassisches Konzert, in einen schwierigen Film, den sie mit ihren Freunden nie anschauen würden und mit den Eltern auch nicht mehr so gerne, und hinterher sehr froh sind, dass sie sich an Hochkultur herangewagt haben. Denn Eines ist sicher, wenn man nicht in jungen Jahren beginnt, Kultur als einen interessanten, belebenden Teil in seinem Lebens zu sehen, wird man sich später nicht mehr so leicht daran gewöhnen.

Und der ganz harte Kern fährt auf Studienfahrt nach Heidelberg nach Schuljahresende, zum Heidelberger Schloss und in die alte und berühmte Universität mit ihren Codices.

Hat noch jemand Interesse? Dann bitte über meine Dienstmail anmelden. Heinke.stulz@fvstein.de

Allen schöne, verdiente Ferien!

Heinke Stulz

 


Rhetorik

[Juli 2018] Am 2.7.2018 war unsere Abschlussveranstaltung. Acht Reden in bester rhetorischer Manier gehalten vor geladenem Publikum und Juroren, die von außen kamen: zwei Politiker, Herr Marewski und Frau Dr. Meyer-Ballin, und ein Pfarrer: Herr Dreyer. Berufe, In denen man täglich Rhetorik anwenden muss.

Und die Reden wurden so gut vorgetragen, dass das Publikum 90 Minuten lang keinen Mucks von sich gab und gebannt und fasziniert lauschte. Sieger waren: 1. Preis: Maximilian Lenz mit seiner Rede über die Rhetorik, 2. Preis Sarah Weißleder mit „Über die Fremde“ und Luca Fuchs „Digitalisierung“.

Aber wir haben uns auch Mühe gegeben und unser ganzes Können gezeigt: von der tragfähigen Stimme über sehr individuelle Gesten, kurze Sätzen, vielsagende Pausen, Anekdoten, lustigen Beispielen oder welchen, die zum Nachdenken anregen. Das Publikum blieb uns gewogen und hört zu.

Der Wettbewerbssieger, Maximilian Lenz, hielt seine Rede über die Rhetorik sogar komplett auswendig. Da gab es für ihn viele Gelegenheit, mit dem Publikum zu interagieren und es mit seinen selbstironischen Bemerkungen über seinen eigenen rhetorischen Werdegang zum Lachen zu bringen.

Einen zweiten Preis erhielt Sarah Weißleder, die einen fiktiven Dialog vortrug, in dem sie eine Freundin zu überzeugen suchte, dass ein Aufenthalt in der Fremde, in China, in Shanghai, jeden unglaublich bereichert. Es war wie ein kleines Theaterstück, oder eine szenische Erörterung.

Den weiteren zweiten Platz erhielt Luca Fuchs mit einem abwägenden Vortrag über die beiden Seiten der Digitalisierung, über die unheimliche Sophia, den ersten Roboter mit Staatsbürgerschaft, der auch noch häufig in amerikanischen Talkshow auftritt.

Dann hörten wir noch Finn Pankow mit einer Rede über „Positive Thinking“, die er schloss mit den Worten: Ehrlichkeit ist einer der höchsten Werte! Lieber ein ehrlicher Tritt in den Hintern als ein verlogenes Lob!

Daneben gab es von Nastja Bredenbrock eine Rede über Vorbilder, ihres war Pippi Langstrumpf, die kennen sicher alle.

Die Rede von Lukas Riedel drehte sich um die Ästhetik von Gangster Raps, die Rede von Patricia Scharf dagegen um die Ziele im Leben, die zwischen Epikureern und Stoikern lagen, am Ende sich aber auf ein stoisches, leistungsorientiertes Leben einpendelten. Doch lieber die rote Pille als die blaue. Ein schönes Ergebnis!

André Rodenbach erzählte etwas über das letzte Schuljahr, das vor allen liegt, dass man die Freundschaften genießen sollte und nicht nur ans Lernen denken.

Das Publikum blieb uns treu bis zum Schluss, jeder Redner erhielt lang anhaltenden Applaus, sehr verdient, denn wir haben auch ein Jahr hart gearbeitet an dieser Souveränität und Leichtigkeit, die alle Vortragenden an den Tag gelegt haben.

Wir freuen uns mit allen Rednern, die vorgetragen haben, an den rhetorischen Fähigkeiten, die sie nun in diesem Jahr erworben haben, und wünschen ihnen, dass sie in ihrem weiteren Leben damit ab und zu verdient glänzen können!

Projektkurs Rhetorik  Heinke Stulz

 


5. Poetry Slam für das FvStein gewonnen

Sieger des Poetry-Slams 2018

[Mai 2018] Nico Voss (Q1) siegt beim Poetry Slam, dieses Jahr ausgetragen im Gymnasium Odenthal, und bringt den Slam Pokal zurück ins Stein! Auch ein zweiter Preis ging an unsere Schule, an Finn Pankow aus der Q1.

Am Freitag den 04.05.2018 war es wieder soweit, der Poetry Slam Wettbewerb ging in die nächste Runde. Bereits zum fünften Mal trat der Literaturkurs der Q1 des Freiherr-vom- Stein Gymnasiums gegen Schüler des Gymnasiums Odenthal an, diesmal unter dem „Fragen“.

Zu diesem stattlichen Jubiläum begleitete uns auch unser Direktor, Herr Ruddat, und drückte uns die Daumen.

Pünktlich um 19 Uhr begann der Wettbewerb im Foyer der Odenthaler. Die ersten drei Teilnehmer trugen ihre selbstverfassten Werke vor und faszinierten das Publikum durch ihre sehr persönlichen Darbietungen. Das Motto „Fragen“ hatte höchst unterschiedliche Texte erzeugt. Nun folgte die erste Abstimmung, begleitet von der Big Band der Gastgeber, wobei die Hörerschaft fleißig mit ihren zuvor gekauften roten Rosen abstimmte. Sechs parteilose Schüler zählten diese erhobenen Rosen und hielten das Ergebnis vorerst geheim.

Dieser Vorgang wiederholte sich noch zwei Mal, wobei die Texte von Flüchtlingspolitik, Medienschelte, gekonnte Anmache bis zur großen Liebe reichten. In der darauffolgenden Pause diskutierten die Gäste weiter, bei Softdrinks und Bretzeln, über die vorgetragenen Slams und wer wohl den Pokal gewinnen würde. Dazu spielte die Big Band „Peter Gunn“ und der Kunst LK des Odenthaler Gymnasiums stellte einige Werke zum Betrachten aus.

Anschließend präsentierten die acht weiteren Teilnehmer ihre persönlichen Texte. Drei Vota später folgte die Siegerehrung.

Die sieben Gewinner verteilten sich auf dritte Plätze, zweite Plätze und zwei erste Plätze.

Finn Pankow belegte für das Freiherr-vom-Stein Gymnasium einen der zweiten Plätze mit dem Text über „Small Talk“, der nach einer genauen Analyse der Fragetechnik beim Small Talk am Beispiel eines „mittelalten“ Ehepaares am Frühstücktisch am Ende zu einem ernüchternden und auch erheiternden Ergebnis kam. Ehrliche Fragen sind zu anstrengend, denn man muss sich die Antworten genau merken, Grunzen und Pantomime gehen nur unter Kumpels und: man will ja mit dem Small Talk den anderen bei sich festnageln. Das ist der Sinn davon. Aber Finns Fazit war: Lieber schweigen, das ist einfach ehrlicher!

Der Sieger, Nico Voss aus unserer Schule, gewann mit seinem Slam „Haben Sie eine gute Freude dabei?“ den ersten Platz und holte somit den Pokal zurück nach Leverkusen. Bei seinem Slam ging es um Billigreisen, für 50 Euro nach Spanien,  und der Titel „Haben Sie eine gute Freude dabei?“ kommt immer wieder aus dem Mund des betrunkenen, aber sehr freundlichen russischen Busfahrers, der außer mit diesem Satz sich nicht auf Deutsch äußern kann. Dem Mitreisenden ist alles egal, weil er nur 50 Euro gezahlt hat, aber wir dürfen ihn dann auf der Spirale seiner Reiseerlebnisse begleiten, die ihn am Ende in eine Gummizelle führen, wo er glücklich ist, weil wirklich alles gratis zur Verfügung steht. Dieses Poem können Sie weiter unten im Original lesen.

Zum Ende erhielten alle Slammer eine weiße Rose und tosenden Applaus für ihre Teilnahme und die kreativen und durchaus professionellen Slam Poems. Der Kölner Stadtanzeiger hatte auch einen Fotographen und einen Reporter geschickt und uns einen längeren Artikel am nächsten Tag gewidmet.

Unser Fazit: Es war ein gelungener und unterhaltsamer Abend, welcher uns noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Wir werden jedes Jahr besser! Und nächstes Jahr findet der Slam Poem Wettbewerb wieder in unserer Region statt! Bei der LevLiest 2019.   

 

 

Nico Voss       „Habe Sie alle gute Freude dabei?“

 

Ich komme von fern her, um euch zu warnen

Wenn Werbung und Pop-ups euch noch so umgarnen

Gilt dennoch: Bitte überlegt und seid weise

Und bucht nie im Leben eine Billig-Bus-Reise.

Ich war jung und naiv und hab´s nicht kommen sehen

Für 50 Euro nach Spanien? Ich konnt´ nicht widerstehen.

Das habe ich mit einem Kumpel gebucht.

Ein verhängnisvoller Klick, bald ereilt uns der Fluch.

Wir konnten nicht widerstehen, wir mussten es kaufen.

Wir wollten uns in Spanien doch mal so richtig… die Kultur ansehen.

Um 4 Uhr morgens standen wir am Treffpunkt bereit.

Man muss es positiv sehen, wir sparen Geld und auch Zeit.

Ja, wir waren müde, es war schließlich vier.

Doch wenn man nach Spanien will, darf man sich nicht so genieren.

Klar, dass man da hochmotiviert am Busbahnhof steht.

Leider kam der Bus dann acht Stunden zu spät.

Und ein Gepäckstauraum war auch leider nicht da

Mit dem Koffer auf dem Schoß geht’s im Grunde auch klar

Vor der Abfahrt stellt sich der Busfahrer vor

Kann zwar kein Russisch, doch glaub, er heißt Igor.

Und durch den Lautsprecher hört es sich an wie ein Schrei,

Er fragt: „Chabe Sie alle gute Froide daboi?“

Die erste Stunde Fahrt verläuft recht entspannt,

Nur die Luft im Bus riecht ein bisschen verbrannt,

Doch als wir bei Igor nachfragten, hat er abgewunken

Um da jetzt irgendwas zu reparieren, ist er eh zu betrunken.

Der Bus hält an der nächsten Haltestelle,

Und wie eine brausende Menschenwelle

Stürmen die nächsten Passagiere hinein.

Doch der Bus ist voll und eindeutig zu klein.

Aber wir müssen jetzt weiter, das dauert zu lang

Sie setzen sich auf unsern Schoß oder liegen im Gang.

„Aber wir sparen ja Geld“, denk ich mir nur,

Mit der Bewegungsfreiheit einer Playmobil-Figur.

Ich bin, was Busreisen angeht, ja nicht sehr verwöhnt.

Gut, eine Toilette wäre schön.

Aber ich kann mich eh nicht bewegen, es ist einerlei.

Der Busfahrer fragt: „Chabe Sie alle gute Froide daboi?“

Klar, denn es geht nach Spanien, wir lassen uns nicht linken,

Wenn wir da sind, gehen wir erstmal schön… in ein Museum.

Nach vier Stunden Fahrt, stellt sich die allgemeine Frage:

„Warum hat dieser Bus keine Klimaanlage?“

Die, die Russisch sprechen, übersetzen den Fahrer

„Aus ethischen Gründen“, es wird nicht sehr viel klarer.

Aber bedenken wir mal, wie viel Geld wir grad sparen.

Da kann man auch ohne Kühlung nach Spanien fahren.

Das erkläre ich auch meinem Kumpel sehr stolz,

Doch ich glaub, dass sein Gehirn vor zwei Stunden schmolz.

Ich kann auch bestätigen, dass, wie es so schön heißt,

Eine gemeinsame Reise zusammenschweißt.

Der verbrannte Geruch ist jetzt doch sehr stark, dann

Halten wir an der nächsten Raststätte an.

„Chabe Sie alle gute Froide daboi?

Super, denn der Bus braucht ein neues Teil.

Danach wird der Bus dann auch aufhörn´ zu rauchen.

Doch die Lieferung wird wohl bis morgen brauchen.

Ich hoffe sie alle bleiben entspannt und heiter,

Und die Gute-Laune-Tour geht dann morgen weiter!“

S´ist was die Russischsprechenden fleißig dolmetschen

Während die anderen Fahrgäste die Zähne fletschen.

Gut, wir verpassen einen Urlaubstag in der südlichen Welt,

Dafür sparn´ wir bei der Reise viel Geld.

Und ob ich jetzt lieber einen Cocktail in Spanien hätte

Als einen Kurzen in einer deutschen Raststätte,

Ist ja im Grunde genommen nicht wichtig.

Wenn man schon Geld spart, dann eben auch richtig.

Ich sag auch zu meinem Freund: „Jetzt hab dich nicht so,

Wenigstens haben wir hier Mal ein Klo!“

Mein Kumpel ist für diese Argumente taub

Und redet von gesammeltem Jahresurlaub.

Das fehlende Teil, die Halterung

War am nächsten Tag nicht in der Lieferung.

Das Teil fehlte noch immer an Tag Nummer drei.

„Chabe Sie alle gute Froide daboi?“

Ich konzentrierte mich dann lieber auf´s Gute

Man lernte neue Leute kennen, für fünf Minuten.

Und die heimische Fauna war direkt zum Greifen

Meistens tot auf dem Seitenstreifen.

Mein Kumpel hat sich ab Tag vier nicht geniert

Und einmal das Tankstellen-Sushi probiert.

Er hat dann auch die kommende Nacht

Auf der Raststätten-Toilette verbracht.

So ganz dramatisch war das dann nicht,

Denn auch am fünften Tag war das Teil nicht in Sicht

Der Fahrer fragte dann auch ganz frei:

„Chabe Sie alle gute Froide daboi?“

An Tag sechs kam zufällig ein anderer Bus

Mit freien Plätzen, der nach Spanien musst´.

Mein Kumpel wollt´ schnell dorthin, doch ich sagte: „Nein.

Die Letzten werden die Ersten sein!“

Das war dann der Grund, weshalb wir uns nicht hetzten,

Doch im Endeffekt waren die Letzten die Letzten.

Und die Ersten haben bei der Platzwahl gesiegt

Und wir haben dann keinen Platz mehr gekriegt.

Die anderen Gäste warn´ weg, wir und der Fahrer allein

Er fragt: „Chabe Sie alle gute Froide daboi?“

Problematischer Weise war auch an Tag Nummer sieben

Das fehlende Teil nirgends geblieben.

Und der aufmerksame Zuhörer hat sich auch gedacht

Das Teil fehlte noch immer an Tag Nummer acht.

Mein Kumpel hat sich dann nicht mehr aufgeregt

Und sein Geld in Schnapsflaschen angelegt.

Setzte sich dann an die Autobahn

Und trank jedes Mal, sah er ein Auto fahr´n.

Zwei Stunden später holte ich ihn da raus,

Der Notdienst brachte ihn ins Krankenhaus.

Der Resturlaub im Krankenhaus war für ihn ein Gewinn

Mit Kabelfernsehen, nur leider ist er jetzt blind.

Denn das Besäufnis raubte dem armen Wicht

Sowohl Verstand als auch Augenlicht.

Im restlichen Urlaub, muss ich ehrlich sagen

Hatte ich Glück mit einigen Tagen.

Im Grunde war es mir auch egal

Als man mir an Tag 20 die Koffer stahl.

Auch der Überfall und die erschossenen Menschen

Konnten meine sehr gute Stimmung nicht dämpfen.

Das hab´ ich auch stolz den Polizisten erzählt

Die haben dann die Psychatrie-Nummer gewählt.

Ganz ehrlich gesagt fand ich nur so mittel

Dass der nette Mann im weißen Kittel

Sagte: „Wir müssen jetzt woanders hingehn!“

Aber die Geschlossene ist natürlich auch echt schön.

Zwar musste der Urlaub schon nach kurzer Zeit enden,

Aber ich mag meine Zelle mit den Gummiwänden.

Und eines ist ganz grandios:

Für mich ist alles kostenlos.

Und ich muss doch sagen, ganz ehrlich und ernsthaft,

Befinde ich mich in sehr netter Gesellschaft.

Denn der nette Doktor hat mich eingestuft

Mit Bernd, der im Kamin sitzt und „Winkelgasse!“ ruft.

Und auch Ulla und Jochen, die ein paar Menschen erschossen,

Sind sehr angenehme Zeitgenossen.

Also muss ich sagen, mit reiner Seele

Kann ich ihnen den Urlaub nicht weiterempfehlen,

Denn das direkte Glück liegt halt

In der Nervenheilanstalt.

Statt Alkohol und anderer Sachen,

Schlucken wir Pillen, die uns glücklich machen.

Und trotz Bernd´s ewigem Geschrei

Chabe ich hier endlich gute Froide dabei!

Lea Wielspütz & Pauline Jakob (Q1)

 


Der Adventskalender des Literaturkurses 2017

„Weihnachtsfest oder Christnacht, was findest du besser?“ oder „Was reimt sich auf Lametta?“, hörte man kurz nach den Sommerferien durch die Tür des Computerraumes. Manch einer dachte sich, hat sich der Literaturkurs im Monat vertan. Aber nein, bereits im September begannen wir mit dem Schreiben von Weihnachtsgedichten. Die Gedichte wurden in Adventskalendern zusammengefasst; diese sind eine feste Tradition im Literaturkurs der Q1 und an unserer Schule.

Die Ideen der Gedichte waren vielfältig und entstanden schnell in großer Vielzahl: von brennenden Weihnachtsbäumen, über den Wunsch nach einem weißen Fest bis hin zu Weihnachten im Krankenhaus. Da ist für jeden etwas dabei! Das Dichten gestaltete sich jedoch schwieriger, als es einige vermuteten. Also spielten sich im Unterricht folgende Szenen ab:  

Jetzt war es so weit, aus den gesammelten Ideen mussten nun die besten herausgefiltert werden. Ganz schön schwer, aber einfach mal drauf los schreiben, dachten sich die meisten. Und es entstanden zunächst zwei bis drei erste Strophen. So merkte man schnell, was am leichtesten von der Hand ging. Nun wurde emsig nach den passenden Worten gesucht. Manche Wörter ließen sich nicht reimen, das nächste passt nicht zum Metrum. Hier ein Wort weg, dort ein Synonym, da das Reimschema wechseln… Einige waren schon sehr nahe an der Verzweiflung! 

Nachdem die letzte Strophe zu Ende gedichtet war, dachte man, das ist nun geschafft, puh, endlich! Und gab das Gedicht voller Stolz für ein Feedback zurück. Aber dann kam es zurück, voller Anmerkungen von Frau Stulz, das Metrum ist nicht korrekt, zu viele Silben, Stilbruch hier. Also ging die Arbeit weiter. Insbesondere das Metrum brachte fast alle an den Rand ihrer Möglichkeiten. An diesem Punkt stellte sich auch heraus, wer besonders talentiert im Dichten ist. Da gab es wirklich Leute, denen flossen die Gedichte nur so aus der Hand, einfach und leicht. Wir anderen mussten sie bearbeiten, wie ein Bildhauer einen Stein, bis man endlich sehen konnte, was wir sagen wollten, und das im richtigen Metrum.

Am Ende haben es alle geschafft, ihr Gedicht fertig zu stellen und die Ergebnisse können sich sehen lassen. Sie sind nicht nur stilistisch gut gelungen, sondern auch vielseitig und kreativ in jederlei Hinsicht.  

Bereits vor den Herbstferien waren alle Gedichte fertig und der Kalender bereit um gedruckt zu werden. Als wir die großen Kisten voller Adventskalender empfingen, begannen wir gemeinschaftlich die Kalender mit buntem Geschenkband zu verzieren, um sie verkaufsbereit zu machen.  

Der Verkauf gestaltete sich vielseitig: In den Pausen, auf dem Martinsmarkt, am Elternsprechtag, in der Fußgängerzone oder auf dem Weihnachtsmarkt in Wiesdorf und nicht zu vergessen an die Familie… Fleißig wurde überall Werbung gemacht und viele, viele Adventskalender in ganz Leverkusen verteilt. Manch ein Käufer berichtete, dass er bereits einen Kalender besitzt und nun noch einen haben möchte, um diesen zu verschenken. Andere ließen sich spontan von den Gedichten überzeugen. Das stets positive Feedback ließ uns motiviert weiter und weiter verkaufen. Die älteren Leute wollten uns nie glauben, dass wir die Gedichte selbst geschrieben hatten. Wenn sie es uns dann endlich geglaubt haben, war die Bewunderung dann auch sehr groß.  

Am Ende hat allen das Schreiben der Gedichte viel Spaß bereitet, egal, wie talentiert sie dafür waren,  und wir sind stolz auf das Endprodukt, unseren eigenen Adventskalender.  

Jennifer Juch,Q1

Kunstnacht 2017 im Erholungshaus: Unser Held Sisyphos

[Oktober 2017] Unter der Leitung von Frau Dr. Stulz führte der Literaturkurs der Q1 am Freitag, den 13.10.2017 im Bayer-Erholungshaus im Rahmen der Kulturnacht Leverkusen eine Szenenfolge über den altgriechischen Sagenhelden Sisyphos auf.
Seit Beginn des neuen Schuljahres arbeiteten wir an unseren Stücken zu dem sagenumwobenen Sisyphos, seinen Taten und Strafen. Nach wochenlanger Arbeit war der Abend der Aufführung dann endlich gekommen. Im Erholungshaus warteten auch drei Techniker auf uns, die die entsprechende Licht- und Soundtechnik für uns einrichteten. Wir fühlten uns sehr geehrt, von diesen Experten umsorgt zu werden.
Ab 19 Uhr saßen Familie, Freunde und Besucher auf ihren Stühlen im Studio, als die Lichter angingen. 65 Minuten lang wurden die 9 Stücke von 16 Schülerinnen und Schülern aufgeführt. Zwischendurch gab es sehr schön gestaltete musikalische Ruhepausen  von dem Literaturkurs-Schüler Vincent Krause (Gitarre) und seinem Freund Jonathan Anand (Trompete). Trotz der großen Aufregung lief alles ohne große Probleme ab, der Applaus am Ende war nicht nur von unserer Erleichterung getragen, sondern auch vom Interesse und der Freude unseres Publikums. Unser Ensemble musste sich dreimal verbeugen!
Sisyphos war ein als gerissenes Schlitzohr bekannter Sterblicher, sehr attraktiv und hochintelligent, leider auch sehr eitel, der die Götter oftmals an der Nase herum führte und sie verspottete. Er war der König Korinths und mit dem unsterblichen Stern Merope verheiratet, die er Zeus weggenommen hatte (Szene: Fabienne Dehn und Patricia Scharf). Schließlich beschlossen die Götter, so lange zum Gespött gemacht von ihm, seinem Leben ein vorzeitiges Ende zu setzen und schickten den Todesgott Thanatos, um ihn in die Unterwelt zu bringen und wegzusperren.
Diesem entkam Sisyphos dadurch, dass er den Gott des Todes betrunken machte und fesselte. Ein genialer Streich.
Sisyphos ist eine umstrittene Person, wie auch bei der Aufführung zu erkennen war. So gab es oftmals Meinungsverschiedenheiten über seine Persönlichkeit selbst und ob er ein Held oder ein Verbrecher war (Einleitung durch Michelle Zielina und Sanja Andre).
Zwei Dienerinnen im Palast des Sisyphos unterhielten sich über die Ehestreitigkeiten mit seiner Gattin Merope und stritten darum, ob er nun Reisende ausraubt, um sein Luxusleben zu finanzieren oder ob das alles nur böse Nachrede war (Marie Holtorff und Laura Hampel).
Auch andere Frauen, die Sisyphos aus den Fängen des Göttervaters gerettet hatte, kommen zu Wort. (Szene Pauline Jakob und Lea Wielspütz).
Des Weiteren haben sich Ares (Nico Voß), Gott des Krieges und Hades (Finn Pankow), der Gott der Unterwelt, darüber gestritten, wie Sisyphos nun endgültig gefasst werden und in den Tartarus überstellt werden könnte. Wer sollte das unternehmen? Wieder der tollpatschige Tod? Diese war die längste Szene, denn Ares und Hades treffen sich selten und so hatten sie auf unserer Bühne Gelegenheit, sich einiges an den Kopf zu werfen, was für die Zuschauer sehr vergnüglich war.
Die Lage spitzt sich zu: es wird immer klarer: Sisyphos muss weg, Zeus kann ihn nicht mehr ertragen auf der Erde und so geschieht es dann auch.
Das Publikum durfte dann Hades folgen, wie er sich mit seiner Gattin Persephone herumstritt, weil die schon immer für Sisyphos geschwärmt hatte und deshalb ihren Gatten anklagte, weil ihr Schwarm vorzeitig in den Tartaros gesperrt wurde (Pauline Pennart und Lea Nettersheim.
Später unterhielten sich zwei Göttinnen (Melina Schmidt und Feyza Özdemir) über Sisyphos, wie er sich später im Tartaros so machte, in all den Jahrhunderten, die danach noch kamen. Hat er bereut? Seine Strafe war sehr hart: musste Sisyphos doch immer aufs Neue einen Stein einen Berg hochrollen. Aber dieser Stein, sobald er oben still stand, würde sofort wieder nach unten rollen und seine Arbeit, so sinnlos, würde von vorne beginnen.
Aber inzwischen war Sisyphos im Tartaros berühmt geworden, ein Philosoph namens Camus hatte ihn besucht und ein Buch über ihn geschrieben: Der Mythos des Sisyphos“, und ihn darin zum Vorbild für alle Sterblichen gemacht. Nun konnte ihm sein alter Widersacher Zeus nichts mehr anhaben: sein Ruhm schützte ihn vor weiteren Vergeltungsmaßnahmen.
Am Ende wurde auch noch bekannt, dass Odysseus, der Held der Odyssee, eigentlich der Sohn von Sisyphos war und nicht von Laertes, was man bei einigem Nachdenken für wahrscheinlich halten kann: beide werden der „Listenreiche“ genannt. (Szene Maxine Mölgen und Sarah Weißleder).
Während dieser Stunde mit altgriechischer Mythologie lernten die Zuschauer alles über Sisyphos Taten, die Rettung Aiginas, seine Strafe im Tartaros, die Streiche an den Göttern und die Gedanken seiner Unterstützer und Gegner. Sisyphos wurde bestraft, weil er intelligenter war als alle Götter zusammen, aber er ließ sie es auch spüren. Was ist er nun?
Am Ende waren sich jedoch alle trotz der vielen Unstimmigkeiten einig: „Sisyphos war doch ein Held.“
Ein gelungener Abend, müde, noch geschminkte Gesichter, zwei Sterne, zwei Musiker, Götterkleider, Perlen und viel Antike. Wir behalten ihn in schöner Erinnerung.
Jasmin Hembach(Q1), Marc Cürten (Q1)

Literaturkurs Q1


Die Schreibwerkstatt präsentiert:

[Juni 2017]

Antike Mythen neu belebt

[Oktober 2017] Am 13. Oktober 2017 ist es wieder so weit: Schülerinnen und Schüler des Literaturkurses der Q1 nehmen mit einem eigenen Beitrag an der Kunstnacht Leverkusen teil. Unter der Fragestellung: Sisyphos - ein Held? erzählt der Literaturkurs von Dr. Heinke Stulz in eigenen Szenen das Leben und Leiden des legendären Sisyphos neu. Ein streitbarer Charakter, der sich gegen die Götter auflehnt. Ein Lügner und Betrüger  - aber ist er trotzdem ein Held? Im Laufe der Spielszenen formt sich eine Antwort, zu sehen und hören am 13. Oktober 2017 von 19.00 – 20.00 Uhr im Erholungshaus (Studio). Der Eintritt ist frei!

Literaturkurs Q1

 

 

 


Adventskalender

                  „Adventskalenderöffnungslust, Wunschzettelversand, Lichterkettenaufhängfrust, Karamellkrokant Kuschelsockentragezeit, Backweltmeisteroma, Grünes Tannennadelkleid, Bratapfelaroma“ 

 

Mit dem Literaturkurs unter der Leitung von Frau Stulz haben wir schon im Sommer Schneeflocken rieseln lassen, Tannenbäume gefällt und Weihnachtslieder geträllert.

1 Jahr, 6 Monate und 3 Wochen, insgesamt 569 Tage. So lange dauert es noch bis wir, also die jetzige Q1, in der Mühlheimer Stadthalle stehen um unser Abitur zu feiern. Doch die Vorfinanzierung läuft schon in vollen Zügen. Seit dem Sommer haben wir geschrieben, gereimt, gefaltet, geschnürt, geworben und verkauft um erste Münzen in unsere Abikasse klimpern zu lassen. Mit dem Literaturkurs unter der Leitung von Frau Stulz haben wir schon im Sommer Schneeflocken rieseln lassen, Tannenbäume gefällt und Weihnachtslieder geträllert. Die Gedichte wurden gedruckt, wobei die Kosten freundlicherweise von der Schulleitung übernommen wurden. Anschließend haben wir reihenweise Großfaltaktionen mit der Stufe veranstaltet um  3 Kartons, randvoll mit Papier, in knapp 600 Adventskalender zu verwandeln.

Schon am Elternsprechtag konnte  wir erste Erfolge feiern: Weil erst am Morgen des gleichen Tages die Kartons mit den gedruckten Gedichten angekommen waren, haben wir direkt nach Schulschluss ein Spontanfalten einberufen und parallel die Kalender gebastelt und verkauft. Dabei sind die Adventsgrüße so gut angekommen, dass wir zwischendurch Unterstützung anfordern mussten um mit dem Falten hinterherzukommen. Auch der Verkauf auf dem Weihnachtsmarkt in Wiesdorf erwies sich nach anfänglichen Startschwierigkeiten als hervorragende Einnahmequelle. Nach ein paar Stunden voller fremde Leute anquatschen und Gedichte anpreisen  hatten wir eine ausgefeilte Technik entwickelt. Die bevorzugte Zielgruppe: Rudel mittelalter Herren, die sich mit Glühwein an einem Stand niedergelassen haben. Denn vorherige Beobachtungen haben gezeigt, dass die Frauen meist die Hosen anhaben und sich Unterbrechungen in ihrem Shoppingplan nur selten gefallen lassen. Die unterjochten  Ehemänner hingegen würden die Kalender oft nur zu gerne kaufen und werfen einem nahezu ausnahmslos entschuldigende Blicke zu, wenn sie weiter gezerrt werden. Alternativ gaben auch alte Ehepaare gute Käufer ab, vorausgesetzt die Dame hat gute Laune. Wenn nun also die Zielpersonen in Sicht waren,  machten wir mit einem im Chor geträllerten „Haaallooo“ auf uns aufmerksam. Im Fall einer, wie auch immer gearteten, Reaktion wurden unsere armen Opfer dann erst mal von einem Redeschwall (a la Freiherr-vom-Stein … Abivorfinanzierung … nicht nur Eltern zahlen … Gedichte …. SELBSTGESCHRIEBEN …) überollt. Die meisten waren danach durchaus bereit uns 5€ zu überlassen, mal mit, mal ohne Kalender als Gegenleistung.  
Am lustigsten war die Situation, als wir uns zu einer Gruppe von vier Herren gesellten und unsere inzwischen einwandfreie Rede erneut abspulten. Nach kurzem Hin und Her war der erste auch bereit, einen Kalender zu kaufen, kurz danach der zweite. Die anderen beiden hatten allerdings eindeutig nicht vor, irgendwelches Geld in hochkarätige Literatur zu investieren, aber da hatten sie ihre Rechnung ohne ihre Freunde gemacht. Diese machten sich nämlich minutenlang über einen der beiden lustig und versuchten ihn zu überzeugen, bis der einfach klein beigab und uns 5€ in die Hand drückte, auf seinen Kalender verzichtete er lieber. Daraufhin schaute der vierte leicht schockiert und beunruhigt aus der Wäsche, wobei er wahrscheinlich gerade seine Fluchtchancen abwog. Wir machten uns dann zwar selbst lieber vom Acker, bevor wir hier noch langjährige Freundschaften zerstörten, aber den Ruf als absoluter Lyrikverabscheuer wird er wohl so bald nicht los werden. 

Also, wenn ich euch einen Tipp geben darf: Schreibt Gedichte, Verkauft Kalender, lasst euch nicht abwimmel. Stur lächeln und winken, Männer! Denn so schnell verdient man nicht oft knapp 3.000 Euro!!    

Fine Petrick, Q1


Kunstnacht 2016: Trump ist Präsident - was tun?

"Odysseus" auf der Flucht vor Trump

[Oktober 2016]  Als am 7.10. die Zuschauer den Vortragssaal im Forum Leverkusens verließen, sahen sie alle beeindruckt aus. Gerade hatte hier der Literaturkurs die Odyssee, übertragen in die heutige Zeit, vorgeführt. Dafür hatte man sich auch lange vorbereitet und eifrig Dialoge geschrieben und geübt. Dazu hatte man nicht nur die Unterrichtsstunden verwendet, jeder hatte auch zu Hause weitergemacht. Es gab sogar fachliche Unterstützung, denn ein Spezialist, der beruflich Schauspieler trainiert, half in der Vorbereitung und sagte den Schülern, worauf sie zu achten haben. Damit jeder eine Hauptrolle haben konnte, griffen wir zu einem dramaturgischen Trick, der interessante Szenarien hervorbrachte. So durfte der neue Odysseus, den man Pablo genannt hatte, nicht in den Dialogen vorkommen. Andere Augenzeugen sollten über Pablos Abenteuer berichten. Die Schüler merkten schnell, dass es gar nicht so einfach ist, das in einen abwechslungsreichen Dialog umzusetzen.

Trotzdem fanden sich immer wieder schöne Ideen. So diskutierten zu Beginn zwei Klassenkameraden von Pablo ihre Pläne, sich nach Deutschland abzusetzen (Jan, Simon). Danach wurden dem Publikum zwei Drogendealer vorgesetzt, die Lotophagen, die die Ausreißer um Pablo getroffen hatten (Jost, Diyar). Anschließend wurde es sogar noch ausgefallener: Das Publikum durfte zwei Bandenmitglieder der Hells Angels bestaunen, Polyphem und Konsorten. Diese mussten mit einem ordentlichen Kater erstmal rekapitulieren, wie ihr Hauptquartier zerstört worden war (Artur, Philipp). Danach sahen die Zuschauer eine Sozialarbeiterin, die in  Pablo einen Kindersatz sah: Kalypso. Ihre Freundin musste ihr bei einem Kaffee helfen loszulassen (Julia, Leonie). Anschließend ließ ein Passant seinen Zeitdruck vor einem Bewerbungsgespräch im ganzen Raum spürbar werden. Zu seinem Pech bestand ein Polizist aber auf einer ausführlichen Aussage zu einer Schlägerei von Pablos Truppe (Christian, Thomas). Weiter ging es, nach einer der zwei Pausen, in denen Zuschauer kommen und gehen konnten, ganz im Sinne der Kunstnacht, mit zwei Kellnern aus einem Café, die sich nicht zu schade waren, ihre griesgrämige Chefin Kirke durch die Überwachungskameras zu beobachten. Umso erstaunter waren sie, als diese sich plötzlich als total verliebt gab, als sie Odysseus-Pablo zu Gesicht bekam (Lena,Moritz). In all der Aufregung konnte sich dann eine glückliche Gruppe Jugendlicher davonstehlen, nachdem sie wochenlang gefangen gehalten worden waren. Nach dieser bitteren Erfahrung, wie hilflos Illegale sind, hatten seine Freunde genug und wollten nach Hause.

Pablo selbst suchte aber weiter nach seinen deutschen Verwandten. Danach erfuhr ein wütender Chef, dass  Pablo in seiner Bar den Seher Teiresias getroffen und dabei wieder eine Spur der Verwüstung hinterlassen hatte, die aber eigentlich  nicht seine Schuld war. Die nächsten Darstellerinnen zeigten eine ganz andere Szenerie: Zwei Sängerinnen, die verführerischen Sirenen, stritten sich erbittert, aber auf vergnügliche Weise, um Pablos Aufmerksamkeit (Ina, Sioux). Als letztes erfuhren die Zuschauer durch Pablos Verwandten, wie alles zu Ende ging (Dilara, Finn). Pablo fand seine Familie in Köln und wurde dort aufgenommen, flog dann aber auch zurück nach Hause, denn Trump wurde durch ein Bombenattentat getötet. Die Dialoge zeigten sich so sehr vielseitig und überraschten die Zuschauer immer wieder mit neuen Figuren.

Die Schüler mussten in diesem großen Raum ohne Mikrofon zwar daran denken, laut genug zu sprechen. Außerdem durften sie nicht vergessen, ihre eigenen Requisiten mitzuführen. Trotzdem waren die Darstellungen sehr gelungen und überzeugten insbesondere in menschlicher Hinsicht. In dem Saal waren auch fast alle Stühle belegt. Dabei waren viele Gäste natürlich Freunde und Verwandte, es gab aber auch nicht wenige, die nur durch die Kunstnacht auf die Vorstellung kamen. Der Literaturkurs von Frau Stulz hat sogar schon einige regelmäßige Besucher, sich die jedes Jahr bewusst die Aufführung des Literaturkurses ansehen.

Die Szenen des Stückes waren dieses Jahr  sehr aktuell. Man merkte den sehr realistisch gestalteten Szenen ihren Ernst und ihre klare Sicht auf die Probleme von illegalen Flüchtlingen an.  Dennoch gelang es den Schülern auch immer wieder, das Publikum zum Lachen zu bringen. Das Großartige und zugleich Wesentliche des Stückes war aber sein Panoptikum an Gestalten und Schicksalen, die den Besuch zu einem unvergesslichen Abend machte.  

Finn Eckstein Q1


Kunstnacht Leverkusen 2016 - Der Literaturkurs Q1 im Forum

 

[Oktober 2016]

MODERNE ODYSSEE - Literaturkurs Q1 Stulz

18:30 - 19:30 Uhr im Vortragssaal des Forums

Der Literaturkurs zeigt  in selbstgeschriebenen Szenen eine neue Version der Odyssee heute  – Trump ist an der Macht – amerikanische Schüler als Flüchtlinge in Deutschland – Jugendliche ohne Geld im Untergrund.
Eintritt frei.


Alkestis: Anspruchsvolles Theater mit Tanz und opulenten Bildern

Düstere Gestalten betrauern Alkestis

[Juni 2016] Einen gelungenes Gesamtkunstwerk durfte erleben, wer die Aufführung „Alkestis“ nach der antiken Vorlage des Euripides besucht hat. Unter der Leitung von Dr. Heinke Stulz verfasst, stellten die Schülerinnen und Schüler des Literaturkurses Q1 eine griechische Tragödie dar, deren traditionelle Elemente durchgängig übernommen, aufgrund aktueller Bezüge aber für den Zuschauer kurzweilig nachvollziehbar waren:

Grüne Wiesen, bedrohliche Wälder, ein reiches Haus, ein armes Haus. Vor diesen Kulissenbildern entfaltete sich das Drama um die starke, unglückliche Liebe von Alkestis (Marie Christ) zu Ahmed (Lennart Sacré), die - von elterlichen Erwartungen behindert - schließlich mit dem Tod der Liebenden endet. Fast wie bei Romeo und Julia, was öfters zitiert wurde.

Der antike Chor in Masken ahnte von vornherein das grausige Ende, ohne es verhindern zu können. Die lustigen Personen (Gloria von Arnim, Matthias Hupp, Anna-Marie Linstaedt) nahmen ihrerseits keinen Blatt vor den Mund und befreiten das Publikum immer wieder aus der Trauerstimmung einer griechischen Tragödie.

Umrahmt wurden die unter Regie des Theaterpädagogen Jürgen Albrecht erarbeiteten Szenen von Darbietungen der Tanz-AG, die mit ausdrucksstarkem Tanz zu emotionaler Musik das Publikum bravourös in die richtige Stimmung für den nächsten Akt brachten. Am Ende schließlich betrauern sie mit kleinen Laternen auf dunkler Bühne vor einer Friedhofskulisse die Toten zu Bachs Toccata und Fuge– eins von vielen stimmigen Bildern, das die Tanz-AG von Sabine Hasenbach-Busch mit schönen Kostümen und abwechslungsreicher Choreographie zu zaubern verstand.

So klingt das Stück aus, das von allen Schauspielern lebendig und brennend  gespielt wurde und durch Tanz, Musik und großformatigen Projektionen zusätzlich Atmosphäre erhielt. Eine emotionale Berg- und Talfahrt mit schönen Bildern.

Dank an alle, die mitgewirkt haben! Wir haben schöne Aufführungen erlebt.
Gundula Jende-Soeken (Redaktion)


Alkestis: Vom Lieben, Sterben und Lachen

Neubelebung der Alkestis am FvStein

[Juni 2016] Ewige Liebe, selbstlose Hingabe und Opfertod – was daran bitte schön soll komisch sein?: Schülerinnen und Schüler des Literaturkurses „Kreatives Schreiben“ unter der Leitung von Dr. Heinke Stulz haben sich daran gemacht, die antike Tragikomödie „Alkestis“ von Euripides neu zu interpretieren und den komischen Elementen gebührend Raum zu geben. Aufgeführt wird das Werk mit Intermezzi der Tanz-AG und des Literaturkurses „Tanz“, unter der Leitung von Sabine Hasenbach-Busch und Isabel Raschik. Regie führt der Kölner Schauspieler und Regisseur Jürgen Albrecht im Rahmen eines Projektes von „Kultur und Schule“. Termine: 3./ 6. Juni um 19:00 Uhr in der Aula. Eintritt: 3 bzw. 6 Euro.